Kommunales

Ein Schiff steuert den Steg in St. Bartholomä am Königssee an. (dpa/Angelika Warmuth)

11.11.2021

Konflikt um den Wasserspiegel des Königssees

Wasserwirtschaftsamt und Schifffahrt sind für eine Absenkung, das Umweltamt ist dagegen

Ein Schiff steuert den Steg in St. Bartholomä am Königssee an; eine idyllische Szene. Doch rund um den See mit Bayerns wohl berühmtester Wallfahrtskirche auf der Halbinsel Hirschau tobt derzeit ein Streit: Soll der Spiegel des Sees dauerhaft um rund 20 Zentimeter abgesenkt werden? Das Wasserwirtschaftsamt befürwortet das – und argumentiert mit den infolge des Klimawandels zunehmenden Starkregen. Diese führen nicht selten zu Überschwemmungen, was die Anwohner*innen rund um den See bedroht. Ihre Häuser drohen, von den Fluten hinweggespült zu werden. Wiederholt haben die Menschen bereits besseren Schutz gefordert.

Die Naturschutzbehörden sehen das freilich anders und auch sie haben stichhaltige Argumente auf ihrer Seite. Denn an Teilen des Ufers erstrecken sich seltene Moorlandschaften, ein wertvolles und zu schützendes Biosphärenreservat. Würde der Wasserspiegel dauerhaft sinken, dann könnten diese Moore austrocknen und wären unwiederbringlich verschwunden.

Und dann ist da noch die staatliche Seenschifffahrt, auch sie bringt überzeugende Argumente vor, warum der aktuelle Wasserspiegel des Königssees erhalten bleiben soll. Wäre dieser 20 Zentimeter niedriger, könnten die Touristenboote nicht mehr gefahrlos an den Landungsstegen anlegen und die Reisenden an Land setzen. Eine wertvolle Einnahmequelle ginge dem Freistaat dadurch verloren.
Nun soll eine wissenschaftliche Studie erstellt werden, die sämtliche Argumente aufgreift und gegeneinander abwägt. Aber der Grundkonflikt – widerstreitende Interessen verschiedener Behörden und Privatleute aufgrund der Herausforderungen der globalen Erwärmung – dürfte sich künftig wohl eher wiederholen. (apl)

 

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