Kommunales

Die Europa-Therme ist die größte Einrichtung in Bad Füssing. (Foto: BSZ)

22.07.2020

Neue Strategie für die fünf Heil- und Thermalbäder in Niederbayern

Bezirksausschuss beschließt Erarbeitung einer Neukonzeption

Insgesamt mehr als 8600 Quadratmeter Heil- und Thermalwasserflächen sowie hervorragende Therapiebereiche stellt der Bezirk Niederbayern über die fünf Bäderzweckverbände in der Europa Therme Bad Füssing, der Rottal Terme Bad Birnbach, der Wohlfühl-Therme Bad Griesbach, der Limes-Therme Bad Gögging und der Kaiser-Therme Bad Abbach zur Verfügung. Die Thermen werden von den Zweckverbänden, an denen der Bezirk mit 60 Prozent beteiligt ist, die jeweiligen Landkreise und Städte/Gemeinden anteilig, als Eigenbetriebe geführt.

Die Mitglieder des Bezirksausschusses unter dem Vorsitz von Bezirkstagspräsident Olaf Heinrich beschäftigten in der Sitzung im Juli die Fragen: "Wo sollen die Heil- und Thermalbäder in 10 bis 15 Jahren stehen?" und "Wie lässt sich der finanzielle Aufwand für die Bäder verringern bzw. zumindest die stetig steigenden Kosten aufhalten?" Der daraus resultierende einstimmig gefasste Beschluss beinhaltet den Auftrag an die Verwaltung, in Zusammenarbeit mit einem Fachbüro und externen Beratern eine Neukonzeption auszuarbeiten. Die beteiligten Gebietskörperschaften werden eingebunden.

Stete Veränderung kennzeichnet die fünf niederbayerischen Heil- und Thermalbäder. So stieg zu Beginn der 1990er Jahre die Nachfrage nach ambulanten Badekuren. Die Bäderzweckverbände reagierten darauf mit einer Vergrößerung der Wasserflächen in nahezu allen Bädern. Rund zehn Jahre später begann der Rückgang der Verordnungen für Bäder und medizinische Leistungen. In Folge mussten die Thermalbäder mit ergänzenden Angeboten, wie Sauna- und Wellnessbereichen "nachgerüstet" werden.

Geringere Nachfrage nach klassischen Kuren

Die Badegäste, die noch die um die Jahrtausendwende gängige "klassische" Kur kennen, werden weniger, das Freizeitverhalten hat sich verändert, die Zahl der Angebote hat sich vergrößert. Zusammen genommen bedeutet das für die Thermen der Zweckverbände sinkende Besucherzahlen und damit sinkende Einnahmen.

Die von allen Verbandsmitgliedern aufzubringende Umlage zeigt insbesondere in den letzten zehn Jahren einen gravierenden Anstieg. Die Schließungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie haben die Situation noch verschärft.  "Die Verlustabdeckung des laufenden Betriebs bei gleichzeitig geringeren Investitionszuschüssen des Freistaates Bayern für notwendige Baumaßnahmen gestaltet sich zunehmend schwierig" so Heinrich.

Die Existenz aller Thermalbäder zu sichern ist nicht zuletzt für den Wirtschafts- und Arbeitsmarkt der Regionen von großer Bedeutung. "Um nicht eines Tages vor die Frage gestellt zu werden, ob wirklich fünf Thermalbäder der öffentlichen Hand zu halten sind, sollte nun eine strategische Neukonzeption der Thermalbäder erfolgen" so Heinrich.

Wichtige Aspekte sind hierbei die Gewinnung neuer Gästegruppen wie beispielsweise die Generation der heute Berufstätigen oder auch mögliche Kooperationspartner. Weitere Überlegungen sind hinsichtlich der Angebotsgestaltung und Organisation anzustellen, damit die einzelnen Heilbäder ihren individuellen Charakter erhalten können und nicht zu Konkurrenten werden. (BSZ)

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