Kultur

Betörende Bilder: Szene aus Sebastian Buerkners 3-D-Animationsfilm "The Chimera of M." (Foto: Kunsthaus)

03.01.2014

Absurdes Wirbeln

Sebastian Buerkner hat eine neue Kunstsprache erfunden – die Kunsthalle Nürnberg zeigt diese Avantgarde der ars electronica

Unser visuelles Wahrnehmungsvermögen wird an der Nase herumgeführt – der Besucher traut seinen eigenen Augen nicht mehr angesichts der Trugbilder und Sinnestäuschungen dieser digitalen Bildwelten, in die er im Kunsthaus Nürnberg eintaucht. Zu sehen ist die bisher größte Einzelausstellung von Sebastian Buerkner, der mit seinen digitalen Animationen und Installationen und deren verblüffenden, traumhaft surrealen Effekten Staunen macht. The Chimera of M. ist nicht nur der Titel der Ausstellung, sondern auch ein 3-D-Animationsfilm, der die halluzinatorischen Imaginationen einer Person, „M“, vor Augen führt, die im Nebel eines Hyperrealismus, wie er in dieser Form nur ein Computer hervorzaubern kann, immer wieder auftaucht und verschwindet.

Künstlerische Wahnwelten

Sebastian Buerkner (1975 in Berlin geboren, seit 1999 lebt er in London) hat sich einer Kunst verschrieben, die nur noch in der Virtualität einer anderen, einer elektronisch geschaffenen Welt existiert. In seinen experimentellen Animationen, Installationen und Skulpturen sind Raum und Zeit außer Kraft gesetzt; kontinuierliche Abläufe, die vorgeben, eine Geschichte zu erzählen, werden ad absurdum geführt und drehen sich als Loops im Kreise. Verzweifelt klammert sich das auf eine vernunftgesteuerte Narration programmierte Gehirn an eine suggestiv vermutete lineare Handlung, die in der nächsten Bildsequenz schon wieder durch eine neue Bilderflut auf den Kopf gestellt wird. Dazu Sirenengesänge und Sphärenklänge, Stimmen und Geräusche, die von gesichtslosen Wesen zu kommen scheinen, die wie menschliche Clone durch diese phantasmagorischen Bildwelten streifen.
Buerkners digitale Luftschlösser und Hirngespinste sind in künstlerischen Wahnwelten angesiedelt, für die der Künstler eine ganz eigene, originäre, ja eine futuristische Kunstsprache geschaffen hat – die Avantgarde der ars electronica. (Fridrich J. Bröder)
Bis 2. Februar. Kunsthaus, Königstraße 93, 90402 Nürnberg. Di. bis So. 10 – 18 Uhr, Mi. 10 – 20 Uhr. www.kunstkulturquartier.de/kunsthaus

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