Kultur

Diese Gouache aus der handschrift Reiters zeigt den Tod der Lucretia, dargestellt in einer großen Halle: Betrauert und beweint sinkt Lucretia nieder, nachdem sie sich den Dolch in die Brust gerammt hat, um der Schande zu entgehen, die ihr die Vergewaltigung durch den letzten römischen König Tarquinius Superbus gebracht hatte. (Foto: Bayerische Staatsbibliothek)

17.07.2018

Renaissance-Rarität

Bayerische Staatsbibliothek erwirbt eine Handschrift des Münchner Künstlers Bartholomäus Reiter

Die Bayerische Staatsbibliothek hat unlängst ein Stamm- und Wappenbuch erworben, das zwölf seltene Gouachen des Münchner Renaissance-Malers Bartholomäus Reiter (1570 bis 1622) enthält. Entstanden zwischen 1568 und 1621 ist die Handschrift das erste Zeugnis des Meisters in den Sammlungen der Bayerischen Staatsbibliothek. Es handelt sich offenbar auch weltweit um das einzige bisher nachgewiesene Manuskript von seiner Hand.

Bartholomäus Reiter arbeitet in diesem Stamm- und Wappenbuch mit seinen klaren Kompositionen und effektvollen Hell-Dunkel-Kontrasten ebenso künstlerisch erfahren wie in seinen druckgraphischen Werken. Die reich ausgestattete Handschrift beinhaltet 12 ganzseitige farbenprächtige, zumeist vom Künstler signierte Gouachen sowie 75 Eintragungen und 52 farbige Wappendarstellungen, die wohl auch zum großen Teil von Reiter stammen. Die mit feiner Hand und in leuchtenden Farben gestalteten Miniaturen sind zusätzlich mit filigranen Gold- und Silberhöhungen versehen.

Die Gouachen beschäftigen sich mit allegorisch-mythischen Themen wie Europa mit dem Stier, der Häutung des Marsyas, dem Raub der Sabinerinnen oder Apoll und Daphne. Die Handschrift wird künftig die Signatur Cgm 9559 tragen.

Bartholomäus Reiter ist der Münchner Schule der Renaissance-Maler um Hans Ostendorfer d. J. zuzuordnen. Er ist vorrangig für seine Kupferstiche zu allegorisch-mythischen Themen bekannt. Gemälde und illuminierte Blätter des Münchner Meisters sind eher selten. (BSZ)

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