Kultur

Fingerspitzengefühl war beim Digitalisieren des fragilen Originalmaterials gefragt. (Foto: BLFD/Hundemer)

07.01.2011

Schatz gehoben – und wieder vergraben

Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege hat die Digitalisierung seines historischen Kernbestandes abgeschlossen

„Fenster zur Vergangenheit“ hat das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) eine Publikationsreihe betitelt, in der sie vor einigen Jahren begann, Schätze aus ihrem historischen Bildarchiv zu veröffentlichen. Wenn man diese Raritäten sowieso schon in der Hand hat ... Dieses üppige Konvolut aus 67 000 Glasplatten-Negativen und 28 000 historischen Positivabzügen hat die Fachabteilung im Landesamt nämlich systematisch digitalisiert.
Die Technik erlaubte eine effiziente Vorgehensweise, „wir waren hier Vorreiter und der Leiter des Bildarchivs, Markus Hundemer, hat hierfür ein spezielles Vorgehen entwickelt. Darauf sind wir auch besonders stolz“, lobt Egon Johannes Greipl seinen Experten im Haus. Der Generalkonservator präzisiert: „Die eigentliche Leistung steckte jedoch nicht in der Digitalisierung, sondern in der Erschließung aller notwendigen Informationen für das jeweilige Foto, also: Motiv, Ort, Jahr, Fotograf und, und, und.“
Diese Erschließung kommt der eigentlichen Schatzhebung gleich, kann man doch dadurch erst in einer einmaligen Datenbank mit Ansichten von Kunstdenkmälern und historischen Ortsansichten, die bis ins Jahr 1855 (Viktualienmarkt) zurückreichen, kreuz und quer und beliebig viel recherchieren – ohne die in jeder Hinsicht fragilen Originalbildträger in die Hand nehmen zu müssen und sie damit unnötig zu schädigen. Dieses analoge Material darf jetzt ins Ruhearchiv, und zwar ins Bayerische Hauptstaatsarchiv. Dort wird es nicht mehr angerührt. Damit sind sie zwar physisch sozusagen wieder vergraben worden, aber „wir brauchen für die praktische Denkmalpflege, für die Denkmalforschung und für die Denkmalvermittlung nicht die historischen Informationsträger, sondern nur die dort bewahrten Informationen“, sagt Egon Johannes Greipl.
Die aufwändige Erschließung bietet nicht nur Nachrichten aus der Vergangenheit über die abgelichteten Motive, sondern auch über die Fotografen. Unzählige Fotografen haben seit Beginn der systematischen Erfassung der Kunstdenkmäler Bayerns im Jahr 1887 ihr Wirken in den Dienst der Denkmalpflege gestellt: „Walter Hege zum Beispiel war ein bedeutender expressionistischer Fotograf“, erinnert der Generalkonservator und überlegt: „Es gibt hier sicherlich noch Potenzial für Forschungen.“ (Karin Dütsch)

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