Kultur

Max Kennel ist fest in der Bamberger Slam-Szene verankert. Am Samstag wird er einer der Slammer sein, die sich Berlioz vornehmen. (Foto: dpa)

09.11.2015

Slammen zu Berlioz

Zweite Auflage der Bamberger Slam Symphonie unter Jakub Hrusa

Ein romantischer Künstler mit Liebeskummer, ein rauschender Ball, Wahnphantasien im Opium-Rausch samt Enthauptung auf dem Schafott und Hexensabbat: Hector Berlioz war bei der Themenwahl seiner "Symphonie fantastique" nicht zimperlich. Sie wurde 1830 in Paris uraufgeführt, und die für damalige Ohren völlig ungewohnte Musik sowie die neuartige Orchesterbehandlung, die Instrumentierung und die grellen Effekte machten den Komponisten schlagartig berühmt. Ein so plastisches Stück Musik ist die ideale Inspirationsquelle für eine Kunstform, die ebenfalls vom Überraschungsmoment, von ungewohnten Wendungen, von kühnen gedanklichen und sprachlichen Verknüpfungen lebt: Poetry Slam. In der vergangenen Saison haben die Bamberger Symphoniker ein neues Konzertformat entwickelt, das beides verbindet: die "Slam Symphony". Es ging um Richard Strauss "Alpensinfonie" Nun folgt am kommenden Samstag, 14. November, mit der "Symphonie fantastique" die zweite Ausgabe, und es darf erwartet werden, dass die Slammer Max Kennel, Christian Bumeder alias "Bumillo" und Dalibor Markovič dank Berlioz aus dem Vollen schöpfen werden.

Dirigent der Slam Symphony ist Jakub Hrůša, der damit seinen Bamberger Einstand als designierter Chefdirigent des Orchesters gibt. Hrůša ist übrigens soeben erst mit dem neu geschaffenen Sir-Charles-Mackerras-Preis geehrt worden;  den Preis hat die Leos Janacek Stiftung im tschechischen Brünn (Brno) ins Leben gerufen. Der Preis für junge Dirigenten unter 40 Jahren ist mit knapp 3000 Euro dotiert und wird für besonders gelungene Interpretationen von Janaceks Werken vergeben. Der australische Dirigent Sir Charles Mackerras (1925-2010) hatte sich intensiv dem tschechischen Repertoire gewidmet und vermachte der Stiftung den Grundstock für die Auszeichnung. Jakub Hrůša soll den Pries ebenfalls am Samstag übereicht bekommen. Wer übrigens vergleichen möchte, was die Slammer aus Berlioz' Symphonie gemacht haben, hat dazu am folgenden Tag, am Sonntag, Gelegenheit: Dann wird die "Symphonie fantastique" als "normales" Abo-Konzert gegeben, ebenfalls dirigiert von Jakub Hrůša. (BSZ) Abbildung:
Jakub Hrůša wird Berlioz zweimal in Bamberg dirigieren: Beim Slam-Event und im Abo-Konzert. (Foto: Andreas Herzau)

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