Landtag

Die Grüne Tessa Ganserer bekennt sich öffentlich zur Transidentität. Am 23. Januar wird sie erstmals als Frau zur Plenarsitzung im Bayerischen Landtag erscheinen. (Foto: Matthias Balk/dpa)

14.01.2019

Markus ist jetzt Tessa

Der Grüne Markus Ganserer ist fortan Tessa Ganserer. Die Gesellschaft sieht sie bei dem Thema Transident noch lange nicht am Ziel. Sie fordert deshalb einen Aktionsplan gegen Homophobie und Transphobie

Die Grünen im bayerischen Landtag fordern von der Staatsregierung einen Aktionsplan für Vielfalt gegen Homophobie und Transphobie. "Bayern ist das einzige Bundesland, das keinen solchen Aktionsplan erstellt hat", sagte die Landtagsabgeordnete Tessa Ganserer am Montag in München. Trotz aller Fortschritte seien Trans- und Tntersexuelle sowie Nonbinäre, also Personen, die sich weder als Mann noch als Frau fühlen, noch immer von Alltagsdiskriminierung und Beleidigungen betroffen. "Wir brauchen einen Aktionsplan sowie entsprechende staatliche Programme und gezielte Präventionsmaßnahmen, um die Akzeptanz von Trans- und Intersexuellen und allen queeren Menschen zu fördern", betonte sie.

Die Staatsregierung müsse sich gegenüber dem Bund auch dafür einsetzen, dass das Transsexuellengesetz aus dem Jahr 1980 schnell durch ein Gesetz zur selbstbestimmten Geschlechtsfestlegung ersetzt werde. Die bislang geforderte psychologische Zwangsbegutachtung sei verletzend, so Ganserer. Darüber hinaus sei es wichtig, dass es in Bayern auch Leitlinien für den Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt im öffentlichen Dienst gebe. Für einen diskriminierungsfreien Umgang werde es nicht ausreichen, bei Stellenausschreibungen die dritte Option neben männlich und weiblich zu ermöglichen.

Ganserer hatte erst zum Jahresende öffentlich erklärt, dass sie transident lebt und fortan als Frau angesprochen und behandelt werden will. 2013 war sie erstmals in den Landtag eingezogen, damals noch als Markus Ganserer. "Ich mach' das nicht zum Spaß und habe mir das auch nicht ausgesucht", betonte Ganserer. Sie habe sich nicht bewusst entschieden, eine Frau zu sein. Gleichwohl definiere sie sich nun als Frau, weil sie wisse, "dass ich selbst eine Frau bin". Sie betonte, dass sie keine Kraft mehr habe, ihre weibliche Identität zu verstecken, und sich wünsche, dass dies von Medien und anderen Menschen voll akzeptiert werde. (dpa)

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