Landtag

Tourismusförderung oder persönliche Inszenierung? Wirtschaftsminister Aiwanger (FW) in Pähl. (Foto: dpa/Kneffel)

18.11.2022

Aiwangers Kuhfladen-Termin war "Tourismusförderung"

Wirtschaftsminister Aiwanger (Freie Wähler) übernahm medienwirksam die Strafe eines Landwirts für seine Kuhexkremente. Warum, wollte die SPD wissen. Um die wirtschaftliche Bedeutung der Landwirtschaft zu unterstreichen, antwortet das Ministerium

Medienrummel auf der Kuhwiese: Vor laufenden Kameras hat Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) im Sommer einem Landwirt in Pähl 130 Euro überreicht – die Strafgebühr, die der Bauer zahlen musste, weil seine Kühe auf der Straße zu viele Fladen hinterlassen haben. Ein Anwohner hatte sich beschwert. Da selbst der Pähler Bürgermeister die regelmäßige Verschmutzung der Straße durch den Landwirt kritisierte, war er zur Geldübergabe nicht eingeladen. Die Geschichte geriet über die Grenzen Bayerns zur Posse. 

Der Landtagsabgeordnete Arif Tasdelen (SPD) wollte jetzt von der Staatsregierung wissen, ob Aiwanger den Termin in seiner Funktion als Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie wahrgenommen hat.

Warum hat den Termin nicht Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) übernommen?

Ja, antwortet das Wirtschaftsministerium. „Mit dem Pressetermin wurde die wirtschaftliche Bedeutung der Landwirtschaft als Rohstoffproduzent und für den Tourismus herausgestellt.“ Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) sei deshalb nicht zuständig gewesen, weil es um die Weidehaltung ging, „da diese essenziell für den Erhalt der Kulturlandschaft ist und das touristische Bild Bayerns prägt“. 

Den Termin bewertet das Aiwanger-Ressort als Erfolg. „Die wirtschaftliche Bedeutung der Landwirtschaft als Rohstoffproduzent und für den Tourismus konnte dank eines deutschlandweiten Medienechos unterstrichen werden“, heißt es in der Antwort. Somit sei ein wichtiger Beitrag für die gesellschaftliche Debatte über die Zukunft der Landwirtschaft geleistet worden. Möglicherweise ging es bei der „gesellschaftlichen Debatte“ aber auch mehr um Aiwanger. Das landwirtschaftliche Wochenblatt titelte zum Beispiel „Wie sich ein Landesminister über Kuhfladen inszeniert“. (David Lohmann)

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