Landtag

Eine begehrte Immobilie: das Amerika-Haus am Münchner Karolinenplatz. (Foto: DPA)

07.12.2012

Bäumchen-wechsel-dich-Spiel am Karolinenplatz geht weiter

Hochschul- und Europaausschuss: Amerika-Haus

Knapp einen Tag hat das allgemeine Aufatmen in Sachen Amerika-Haus angehalten. Am zweiten Tag ging der Disput über die künftige Nutzung des Gebäudes am Münchner Karolinenplatz weiter. In einer gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse für Hochschule und Europa diskutierten die Abgeordneten mit Staatskanzleichef Thomas Kreuzer (CSU) unter anderem darüber, wer bei den anstehenden Verhandlungen zuständig sein soll: Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) oder die seit geraumer Zeit moderierend auftretende Staatskanzlei?
Aber der Reihe nach: Nach seiner jüngsten Sitzung hatte das Kabinett erklärt, die Technikakademie Acatech werde – zumindest vorerst – doch nicht in das Amerika-Haus umziehen. Stattdessen soll dieses von 2014 bis 2015 saniert werden. So lange soll Acatech die Räume der ebenfalls am Karolinenplatz untergebrachten Lotterieverwaltung nutzen. Diese wiederum muss woanders untergebracht werden. Wie und vor allem wo es mit den derzeitigen Nutzern des AmerikaHauses – das Bayerisch-Amerikanische Zentrum (BAZ) – nach der Sanierung weitergehen soll, ist ebenfalls noch offen.
Ursula Männle (CSU), Vorsitzende des Europaausschusses, möchte die Verhandlungen zumindest nicht komplett in den Händen von Minister Heubisch sehen. Ihrer Meinung nach soll sich die Staatskanzlei beteiligen. „Denn es wäre schade, wenn die Nutzung rein wissenschaftlich ausgerichtet wird“, fügte sie diplomatisch hinzu. Deutlich drückte sich dagegen die Fraktionsvorsitzende der Grünen Margarete Bause aus: „Wenn Minister Heubisch nun die Verhandlungen fortführt, könnten sich die Beteiligten bedroht fühlen.“ Heubisch habe sich nämlich bislang „nicht mit Ruhm bekleckert“, während Kreuzer als Krisenmanager aufgetreten sei.
Wie zuvor Männle, zeigte sich auch Bause über eine Formulierung im Ministerratsbeschluss verärgert. In dem sei die Rede von einer „nutzerneutralen Sanierung“ des Amerika-Hauses. Bause ist der Ansicht, dass vor den Baumaßnahmen erörtert werden soll, wer ab 2015 die sanierten Räume auf welche Weise nutzen kann. Dem stimmte Michael Piazolo (Freie Wähler) zu. Er forderte eine Bestandssicherung für die bisherigen Nutzer, das BAZ. Eine zügige Zusicherung sei notwendig, zumal in den vergangenen zweieinhalb Jahren des Hickhacks gleich drei Institutionen beschädigt worden seien: das Amerika-Haus, die Acatech und die Lotterieverwaltung. Was Letztere betrifft, forderte Isabell Zacharias (SPD), stellvertretende Vorsitzende des Hochschulausschusses: „Es muss eine räumliche Lösung für die 250 Mitarbeiter gefunden werden, damit sie nicht aus München wegziehen müssen.“
Das Einzige, was sich mit Gewissheit in Sachen Amerika-Haus sagen lässt: Das Bäumchen-wechsel-dich-Spiel am Karolinenplatz geht in die nächste Runde. (Alexandra Kournioti)

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