Landtag

Zwischen München und Zürich fahren die Züge, wie hier der Eurocity, immer noch mit Dieselloks. (Foto: Deutsche Bahn AG)

16.02.2017

Doppelt so teuer wie geplant

Ausbau Bahnstrecke München-Zürich kostet rund 440 Millionen Euro

Der Ausbau der Bahnstrecke von München an die deutsch-österreichische Grenze wird voraussichtlich mehr als doppelt so teuer wie geplant. Nach aktueller Planung schlage das Projekt mit rund 440 Millionen Euro zu Buche, sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Donnerstag im Verkehrsausschuss des bayerischen Landtags in München. Vor zehn Jahren waren die Kosten noch mit knapp 190 Millionen Euro beziffert worden. Als Grund nannte Herrmann unter anderem eine verstärkte Lärmvorsorge. Diese sei mit rund 100 Millionen Euro kalkuliert und "sehr bedeutsam für die breite Akzeptanz des Projekts".

Aufgefangen werden soll dies durch einen neuen Finanzierungsmix. "Die geplante Vorfinanzierung durch den Freistaat Bayern in Höhe von 55 Millionen Euro fällt weg, die Vorfinanzierung der Schweiz mit 50 Millionen Euro bleibt. Der Bund steuert inklusive der Rückzahlung an die Schweiz rund 220 Millionen Euro aus Mitteln des Bedarfsplans und des Zukunftsinvestitionsprogramms bei", erläuterte Herrmann. Bayern investiere rund 160 Millionen Euro aus Landesmitteln und der für Schienenpersonennahverkehrs-Investitionen zur Verfügung stehenden Länderquote Bayern der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung. "Der Rest kommt von der Deutschen Bahn", sagte Herrmann. Sollten die Kosten nochmals steigen, würden sich Bund und Land diese im Verhältnis Zweidrittel zu einem Drittel teilen.

Große Bedeutung für Bayern


Das Bauprojekt habe für den Freistaat eine sehr große Bedeutung, betonte Herrmann. "Die DB ist voll im Zeitplan. In rund einem Jahr wollen wir den offiziellen Baubeginn für das Großprojekt voraussichtlich in Memmingen feiern. Die Inbetriebnahme der Strecke soll Ende 2020 stattfinden." Am Dienstag sei das Baurecht für den ersten Abschnitt der Ausbaustrecke erteilt worden.

Laut Herrmann wird sich die Reisezeit durch die Elektrifizierung und die Baumaßnahmen deutlich verkürzen. Von München aus soll Zürich in 3,5 Stunden zu schaffen sein, derzeit sind es mit der schnellsten Verbindung 4 Stunden und 20 Minuten. "Wir wollen zwischen Memmingen und der Landeshauptstadt neue Expresszüge anbieten, mit denen die Reisenden eine halbe Stunde einsparen werden. Besonders das Allgäu, aber auch die Großräume München und Zürich sowie der östliche Bodenseeraum profitieren von dem Ausbau", sagte Herrmann.
(Marco Hadem, dpa)

Kommentare (1)

  1. Railfriend am 19.02.2017
    Fraglich, ob 440 Mio € investiert werden müssen, um auf zeitgemäßen Bahnverkehr umzustellen.
    Das Foto suggeriert, Dieselbetrieb erfordere 2 Loks. Doch aktuell sind am Markt leistungsfähige und schnelle Dieselloks verfügbar. Desweiteren bahnt sich eine Umstellung von fossilen auf strombasierte Kraftstoffe an, die rußfreien und klimafreundlichen Bahnbetrieb gewährleisten. Ohne Atom- und Kohlestrom, der im Energiemix der Deutschen Bahn enthalten ist. Auch der angeblich grüne Bahnstrom aus Wasserkraft ist nach neueren Erkenntnissen aufgrund der Methanemissionen klimabelastend.
    http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-16422-2013-07-19.html
    https://www.welt.de/wissenschaft/article154386777/Wie-Sprit-kuenftig-aus-Abgasen-gewonnen-werden-soll.html
    Mit der teuren Elektrifizierung verschläft die Bahn neue klimafreundliche Antriebstechniken.
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