Landtag

Ein Tochter fasst ihrem Vater in den Bart. (Foto: dpa/Sebastian Gollnow)

10.01.2023

Grüne wollen 3000-Euro-Bonus für gleichberechtigte Elternzeit

Mit Geld will die Landtagsfraktion der bayerischen Grünen Eltern dazu bringen, ihre Elternzeit 50:50 zu teilen

Mit einer Bonuszahlung von 3000 Euro wollen die bayerischen Grünen Eltern dazu bringen, jeweils die Hälfte der ihnen zustehenden Elterngeld-Monate zu nehmen. "Wenn beide Partner*innen 50 Prozent der Elternzeit nehmen, kriegt die Familie 3000 Euro geschenkt", heißt es in einem Konzeptpapier, das die Grünen am Dienstag in München vorstellten.

Mit dem bayerischen "50/50-Bonus" solle künftig Gleichberechtigung belohnt werden. Dafür müssten Mütter und Väter also dann jeweils sieben Monate Elternzeit beantragen.

Nur etwa jeder zehnte Vater in Deutschland nimmt mehr als zwei Monate Elternzeit in Anspruch. Das geht aus einer im Dezember vorgestellten Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BIB) für den Zeitraum zwischen 2009 und 2019. Der Auswertung zufolge leisten Mütter damit immer noch den Großteil der Kinderbetreuung.

Elterngeld bekommen Mütter und Väter, wenn sie nach der Geburt des Kindes nicht oder nur wenig arbeiten. Der Staat unterstützt das mit mindestens 300 Euro und maximal 1800 Euro im Monat - abhängig vom Netto-Verdienst vor der Geburt des Kindes.

Das Elterngeld wird maximal 14 Monate lang gezahlt, wenn sich beide an der Betreuung beteiligen. Dieser Zeitraum kann auch gestreckt werden: Dann fällt die Zahlung in der Regel monatlich niedriger aus, wird aber länger gezahlt. Zwar ist der Anteil der Väter, die Elterngeld beziehen, im Laufe der Jahre deutlich gestiegen. Väter übernehmen in der Mehrzahl aber weiterhin nur den weitaus kleineren Teil der Arbeit daheim.

Eltern sollten künftig die Wahlfreiheit haben, heißt es im Grünen-Papier. "Der 50/50-Bonus ist dazu ein Beitrag."

Denn gleichberechtigte Sorgearbeit stärke die langfristige Bindung zum Kind. "Und ermöglicht den Frauen in der Elternzeit und auch danach eine gleichberechtigte Wahl zum Leben und Arbeiten", argumentieren die Grünen. "Gut ausgebildete Frauen können so leichter im Job bleiben und verlieren keine Karrierechancen. Für den Arbeitsmarkt bleiben viele Fachkräfte erhalten." Und für die Väter sei es eine große Chance, viel Zeit mit dem Nachwuchs zu verbringen.

Auch in anderen Bereichen forderten die Grünen-Spitzenkandidaten Katharina Schulze und Ludwig Hartmann am Dienstag einen "Kinder-Kickstart" im Freistaat: mehr Kita-Plätze, eine Stärkung der Ganztagsbetreuung für Grundschüler und eine Aufwertung der Kindertagespflege. Bundesmittel aus dem Kita-Qualitätsgesetz müssten zu 100 Prozent in die Qualität investiert werden statt in eine einkommensunabhängige Gebührenentlastung, fordern die Grünen. (Christoph Trost und Marco Hadem, dpa)

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