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Viele Schokoladenosterhasen enthalten gesundheitsgefährdende Mineralölrückstände. (Foto: dpa/Gutierrez-Juarez)

31.03.2023

Mineralölrückstände in Schokoladenosterhasen

Obwohl die Kohlenwasserstoffe im Verdacht stehen, Krebs zu verursachen, existieren weder auf europäischer noch auf nationaler Ebene rechtlich bindende Höchstwerte

Während der Herstellung und Verarbeitung können Mineralölrückstände in Lebensmittel gelangen – beispielsweise durch die Verpackung, Druckerfarben oder Maschinenöl. Diese aromatischen Kohlenwasserstoffe (MOAH) und gesättigten Kohlenwasserstoffe (MOSH) stehen im Verdacht, Krebs zu verursachen. Rosi Steinberger (Grüne) wollte daher von der Staatsregierung wissen, wie oft das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in den letzten Jahren Mineralölrückstände in Schokoladenprodukten gefunden hat.

Das Umweltministerium schreibt in seiner Antwort, dass 2015 und 2016 MOAH beziehungsweise MOSH in Adventskalendern nachgewiesen werden konnte. 2017 wurde bei der Untersuchung von Schokoladennikoläusen in 13 von 18 Proben das Schimmelpilzgift Ochratoxin A gefunden. Mittlerweile liege der Fokus bei der Mineralölkontamination nicht nur auf Schokoladenprodukten, sondern generell auf Lebensmitteln – beispielsweise Mehl, Öl, Käse oder Wurst.

Mineralölrückstände befinden sich auch in Mehl, Öl, Käse oder Wurst

In den vergangenen drei Jahren sind insgesamt 194 Lebensmittelproben sowie zum Teil auch die zugehörigen Verpackungen untersucht worden. Überall wurde das LGL fündig, selbst in Säuglingsnahrung. Teilweise lagen die Zahlen deutlich über den Grenzwerten, die eine Projektgruppe mit Mitgliedern aus der Wirtschaft und den Lebensmittelüberwachungsbehörden der Länder erarbeitet hat. Besonders anfällig ist Kokosfett.

Obwohl sich die Mineralölrückstände in Leber, Lymphknoten und Fettgewebe anreichern und so die Gesundheit schädigen können, existieren weder auf europäischer noch auf nationaler Ebene rechtlich bindende Höchstgehalte für Mineralölrückstände. Dabei hatte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) schon 2012 ein wissenschaftliches Gutachten zur lebensmittelbedingten Exposition des Menschen gegenüber Mineralölkohlenwasserstoffen veröffentlicht.

Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) will künftig vor allem die Forschung in diesem Bereich ausbauen. Die Ergebnisse würden dann der Projektgruppe „Minimierungskonzept für Mineralölbestandteile in Lebensmitteln“ im Rahmen der nationalen Kontaktstelle der Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz (LAV) zur Verfügung gestellt werden. So könnten neue Orientierungswerte für Produkte geschaffen und die für bestehende Lebensmittel verifiziert oder angepasst werden. (David Lohmann)

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