Landtag

Eltern, deren Kinder zwischen dem 1. Juli und dem 30. September sechs Jahre alt werden, können künftig selbst entscheiden, ob sie ihr Kind in die 1. Klasse schicken oder ein Jahr zurückstellen lassen. (Foto: dpa/Bernd Wüstneck)

15.02.2019

Mit fünf Jahren in die erste Klasse

Der Landtag hat den Weg für eine flexiblere Einschulung frei gemacht

Piazolo will die Eltern, deren Kinder zwischen dem 1. Juli und dem 30. September sechs Jahre alt werden, schon ab dem kommenden Schuljahr nach eingehender Beratung selbst entscheiden lassen, ob sie ihr Kind in die 1. Klasse schicken oder noch ein Jahr zurückstellen wollen. Bislang obliegt die Entscheidung über die Schulfähigkeit dieser Kinder den Schulen. Bis auf eine Enthaltung unterstützte der Landtag die Neuregelung per Dringlichkeitsantrag der Freien Wähler einstimmig.

Die Schulpolitikerin der Freien Wähler, Eva Gottstein, verwies auf das bislang sehr bürokratische Verfahren zur Zurückstellung, in das neben den Schulen auch Kindergärten und Schulpsychologen eingeschaltet gewesen seien. Eine amtlich vollzogene Zurückstellung sei auch für Kinder und Eltern mit dem Makel behaftet, nicht für die Schule geeignet zu sein. Dies werde nun abgeschafft. Peter Tomaschko (CSU) betonte, das bisherige Verfahren habe sich bewährt, weil verschiedene Professionen zusammen mit den Eltern im Sinne des Kindes zusammengewirkt hätten. Die jetzt angedachte Flexibilisierung sei eine Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag. Am grundsätzlichen Verfahren mit Schuleingangsuntersuchung und ausführlicher Beratung ändere sich nichts. Genau unter dieser Voraussetzung stimmte auch Ulrich Singer (AfD) zu.

Kultusminister Piazolo: Im nächsten Schuljahr geht's los

Für die Grünen unterstützte Anna Toman den Vorschlag. Sie plädierte aber dafür, die Einführung um ein Jahr zu verschieben, da die Einschulungsphase für das Schuljahr 2019/20 bereits begonnen habe. Zudem brauche die Grundschule weitere Maßnahmen der Flexibilisierung und Individualisierung. Nach Ansicht von Simone Strohmayr (SPD) greift die Initiative zu kurz, weil sie sich nicht mit den Gründen einer Zurückstellung auseinandersetze. Sie forderte, die Hemmschwellen für eine Einschulung durch einen besser moderierten Übergang vom Kindergarten auf die Schule und mehr individuelle Förderung an den Grundschulen abzubauen. Matthias Fischbach (FDP) erklärte, die Liberalen stünden seit jeher für mehr Flexibilität und individuelle Lösungen an den Schulen. Kultusminister Piazolo sagte, die Initiative könne zum nächsten Schuljahr greifen. (Jürgen Umlauft)

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