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Letztes Jahr kam es im schwäbischen Wemding (Landkreis Donau-Ries) zu einem Stromausfall. (Foto: dpa/Matthias Stark)

26.03.2020

Stromausfall in Bayern „sehr unwahrscheinlich“

Bayern stand in den letzten Monaten schon mehrfach kurz vor einem größeren Blackout bei der Stromversorgung, behauptet die AfD. In den letzten Jahren lag die Versorgungsunterbrechung bei zehn bis 15 Minuten pro Jahr, beruhigt die Staatsregierung

Wie sicher ist unser Stromnetz? Das fragen sich viele Menschen nicht nur während der Corona-Krise. 2019 kam es zu einem massiven Stromausfall in Argentinien und Uruguay. Die Bundesregierung hatte daraufhin das Technische Hilfswerk mit über 33 Millionen Euro und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe mit über 35 Millionen Euro unterstützt, um Notstromaggregate zu kaufen beziehungsweise ein Notkonzept zu entwickeln.

Doch immer wieder geistern Nachrichten durchs Netz, Deutschlands Stromnetz stände am Rande des Zusammenbruchs – zuletzt im Juni 2019. Das hat wohl auch die AfD gelesen. „Bayern stand schon mehrfach kurz vor einem größeren Blackout bei der Stromversorgung“, behauptet deren Abgeordneter Christian Klingen in seiner Anfrage. Sind daran Cyberattacken schuld, wollte er von der Staatsregierung wissen.

Das Energieministerium schreibt in seiner Antwort, Hackerangriffe auf Energielieferanten seien nicht bekannt. Die durchschnittliche Versorgungsunterbrechung pro Jahr habe in Bayern 2016 bei 10,23 Minuten, 2017 bei 15,58 Minuten und 2018 bei 12,98 Minuten gelegen. Zahlen für 2019 lägen noch nicht vor. Erfasst wurden alle ungeplanten Versorgungsunterbrechungen mit einer Dauer von mehr als drei Minuten. Gründe für die Unterbrechung waren laut Ministerium sogenannte atmosphärische Einwirkungen, Einwirkungen Dritter, Probleme des Netzbetreibers und Rückwirkungsstörungen, also Störungen in den Netzen.

Notfallkonzepte für Verkehrs- und Telekommunikationsunternehmen

Für das Jahr 2018 wurden deutschlandweit 167 553 Versorgungsstörungen gemeldet. Die Dauer der einzelnen Versorgungsunterbrechungen lag nach Angaben der Bundesnetzagentur zwischen drei und 524 000 Minuten. „Es ist davon auszugehen, dass es sich bei dem Maximalwert jedoch um keine Versorgungsunterbrechung im herkömmlichen Sinne gehandelt haben dürfte“, schreibt das Haus von Energieminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler).

Um Stromausfälle zu verhindern, haben laut Staatsregierung alle relevanten Einrichtungen verschiedene Vorsorgemaßnahmen getroffen. So seien im Schienenverkehr, im Luftverkehr und in allen großen ÖPNV-Unternehmen entsprechende Notfallkonzepte erarbeitet worden – dazu gehören zum Beispiel Notstromaggregate an Tankstellen, im Betriebshof oder an Flughäfen. Die Telekommunikationsunternehmen stellen durch Notstromversorgungen sicher, dass ihre Netze auch einige Zeit nach dem Ausfall der Stromversorgung noch verwendet werden können.

Krankenhäuser in Bayern verfügen ebenfalls über Notstromaggregate, die die Versorgung der Patienten gewährleisten. Auch in Tierhaltungseinrichtungen muss bei Stromausfall eine ausreichende Versorgung der Tiere mit Futter, Wasser und Luft sichergestellt werden. Im industriellen Bereich würden Vorsorgemaßnahmen überwiegend auf freiwilliger Basis umgesetzt. Eine Versorgungsunterbrechung in Deutschland, resümiert die Staatsregierung, sei aus all diesen Gründen „sehr unwahrscheinlich“. (David Lohmann)

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