Landtag

Ein leerer Trinkwasser-Hochbehälter in Krottenbach bei Nürnberg. (Foto: dpa)

15.01.2016

Weniger Wasserversorger und Brunnen im Freistaat

Schriftliche Anfrage: Die Anzahl der Wasserversorgungsunternehmen ist seit 1991 kontinuierlich um insgesamt 450 Unternehmen gesunken

Right2Water war die erste erfolgreiche EU-Bürgerinitiative. Sie forderte die EU-Institutionen und Mitgliedstaaten auf, dafür zu sorgen, dass alle Bürger das Recht auf Wasser haben und die Trinkwasserversorgung nicht den Binnenmarktregeln unterworfen wird. Der Fraktionsvorsitzende der Grünen Ludwig Hartmann wollte jetzt wissen, wie viele kommunale Zweckverbände zur Wasserversorgung es derzeit in Bayern gibt und wie sich die Zahl der Wasserversorger im Freistaat in den letzten 25 Jahren entwickelt hat.

Nach Angaben des Verbraucherschutzministeriums sind aktuell 2261 öffentliche Wasserversorgungsunternehmen (WVU) tätig – davon 275 in der Organisationsform als Zweckverband. Damit ist die Anzahl seit 1991 kontinuierlich um insgesamt 450 Unternehmen gesunken. Wie viele kommunale Zweckverbände zur Wasserversorgung sich in den letzten zehn Jahren aufgelöst haben, kann das Ressort von Ulrike Scharf (CSU) nicht sagen. Als Gründe für die Aufgabe werden „hohe Anforderungen an Errichtung, Betrieb und Unterhaltung der Anlagen, die Organisation und das Personal der Unternehmen, der Erhalt der Rohwasserqualität und die Qualität des Trinkwassers sowie wirtschaftliche Erwägungen“ genannt. Ebenso könne etwa durch Baumaßnahmen Wasser immer schlechter vor Verunreinigung geschützt werden. Außerdem seien Maßnahmen zur Versorgungssicherheit ein Anlass für die Verringerung der WVU.

Seit 2005 wurden knapp 1000 Brunnen, Entnahmebauwerke oder Sickerleitungen stillgelegt oder außer Betrieb gesetzt

Abgenommen hat in den letzten zehn Jahren auch die Zahl der Wassererfassungen. Insgesamt wurden seit 2005 knapp 1000 Brunnen, Entnahmebauwerke oder Sickerleitungen stillgelegt (384) oder außer Betrieb gesetzt (610). Als Gründe dafür nennt das Ministerium Probleme mit der Wasserbeschaffenheit, zu geringe Ergiebigkeit, konkurrierende Nutzung und technische oder bauliche Mängel. Im gleichen Zeitraum wurden lediglich 400 Trinkwasserfassungen der öffentlichen Wasserversorgung neu erschlossen.

Um die Wasserqualität ist es ebenfalls nicht gut bestellt: Von den 1768 WVU im Freistaat müssen 890 ihre Rohwasserressourcen komplett und 293 teilweise aufbereiten. Allerdings betont ein Ministeriumssprecher, dies sei nicht wegen menschlicher Schadstoffe erforderlich, sondern nur zur Entfernung geologener Stoffe, aus Gründen des Korrosionsschutzes oder wegen mikrobiologischer Verunreinigung. Wie sich die Zahl der wasseraufbereitenden Wasserversorger in den letzten zehn Jahren entwickelt hat, kann das Verbraucherschutzministerium derzeit nicht sagen. (David Lohmann)

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