Leben in Bayern

Margarete Bause interessiert, welche Themen die BSZ aufgreift. (Foto: Angelika Kahl)

22.06.2012

"Hintergründig, objektiv und unabhängig"

Serie "100 Jahre BSZ" – es gibt ein Thema, über das sich die Fraktionsvorsitzenden im Landtag einig sind: Die Bayerische Staatszeitung

Pfiffe auf den Landtagsfluren, Chauvi-Sprüche auf dem Gang. Was das mit der Staatszeitung zu tun hat, erzählt Grünen-Chefin Margarete Bause. Aber auch den männlichen Fraktionsvorsitzenden der anderen Parteien im Bayerischen Landtag fällt jede Menge ein, befragt man sie zum Stellenwert der BSZ fürs Maximilianeum. Es kommt ja wirklich selten vor. Aber in einem sind sich die fünf Fraktionsvorsitzenden der Parteien im Bayerischen Landtag doch tatsächlich einig: Die Rubrik Standpunkte auf den Landtagsseiten der BSZ gefällt ihnen allen besonders gut. Denn dort können sie am besten zeigen, ob und wo sie sich uneinig sind. „Das gibt’s in dieser Intensität und Ausführlichkeit nur bei der Bayerischen Staatszeitung“, betont CSU-Fraktionsvorsitzender Georg Schmid. Und Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger sagt: „Die Standpunkte sind unbezahlbar gut.“ Nicht nur, weil auch die kleineren Parteien „eine faire Chance“ bekämen, sondern weil man bei der „objektiven Gegenüberstellung“ der Meinungen zu einem bestimmten Thema „in Ruhe auch mal ein paar Sätze ausreden kann“. Markus Rinderspacher, Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, ergänzt: „Selbst diejenigen, die nicht immer die Zeit haben, eine Zeitung komplett von vorne bis hinten zu lesen, finden in dieser wunderbar aufbereiteten Rubrik schnell die Positionen der Parteien zu aktuellen Themen. Auch deshalb bin ich ein großer Anhänger der BSZ.“
Es ist aber nun keineswegs so, dass die Landtagspolitiker die Staatszeitung allein deshalb schätzen, weil sie darin Platz für die eigene Meinung bekommen. Margarete Bause, Fraktionschefin der Grünen, interessiert vor allem auch, welche Themen die BSZ aufgreift. „Die Staatszeitung ist sehr gehaltvoll und journalistisch gut gemacht“, sagt sie.

„Freche Landtagsfrauen“


Und Thomas Hacker, Chef der FDP-Landtagsfraktion schwärmt: Gerade hinsichtlich der Berichterstattung aus dem Bayerischen Landtag sei die Staatszeitung einzigartig – „was Vielfalt und Tiefe der Themen angeht“. Davon profitiere er auch persönlich, erzählt Hacker. Gerade als Fraktionsvorsitzender sei er auf Informationen aus den Ausschüssen angewiesen. „Da reicht mir nicht nur ein Satz über das Ergebnis einer Debatte.“ Und deshalb greife er oft zur BSZ. Auch CSU-Kollege Schmid liest regelmäßig in der Staatszeitung nach, was in den Ausschüssen passiert. „Keine andere Zeitung berichtet so detailliert über unsere Arbeit im Landtag“, sagt er. „Das ist nicht nur Markenzeichen der BSZ, sondern auch ihr Alleinstellungsmerkmal.“
Seit 33 Jahren ist die Staatszeitung ständiger Begleiter Schmids. Elf Jahre lang war er Oberregierungsrat am Landratsamt Dillingen. „Für einen guten Staatsbeamten ist die BSZ-Lektüre mit ihren wichtigen Informationen einfach Pflicht“, sagt Schmid. Und nach der Pflicht kam 1990 die Kür. „Denn als Abgeordneter lese ich die Zeitung natürlich mit einem ganz anderen Blickwinkel.“ Denn jetzt sieht er schließlich auch seine eigene Arbeit widergespiegelt.
Bei Rinderspacher war die erste Begegnung mit der Bayerischen Staatszeitung nicht gerade Liebe auf den ersten Blick. Das beruhte allerdings auf einem Missverständnis: „Als ich das erste Mal den Titel sah, dachte ich: Ui, handelt es sich bei der BSZ etwa um einen zweiten Bayernkurier?“ Dass die Staatszeitung aber keineswegs  Verlautbarungsorgan einer Partei ist, merkte er schnell. „Ich habe mich gleich durch die Lektüre eines Besseren belehren lassen“, erzählt der SPD-Politiker: „Ich finde, die BSZ macht ausgezeichneten hintergründigen, objektiven und unabhängigen Journalismus.“ Dass auch die SPD schon den einen oder anderen Impuls für Initiativen und Anfragen von der Staatszeitung bekommen habe, sei schließlich kein Geheimnis.
Beim Stichwort Objektivität geht Aiwanger sogar noch einen Schritt weiter: „Für mich ist die Bayerische Staatszeitung die objektivste Zeitung, die ich bis dato kenne“, sagt er. „Wenn mehr Zeitungen so objektiv wären, wäre das nur gut!“ Auch die Themenwahl überzeuge ihn voll und ganz: „Die BSZ beleuchtet auch Dinge am politischen Wegesrand, die sonst häufig  nicht zur Geltung kommen.“
Wenn Grünen-Chefin Margarete Bause an ihre erste Begegnung mit der Staatszeitung denkt, muss sie lauthals lachen. 1986 ist sie mit den Grünen zum ersten Mal in den Bayerischen Landtag eingezogen. Damals gab es in der BSZ eine Kolumne, die die Fraktionen abwechselnd bestückten – mit einem selbst gewählten Thema. Bause rechnete bei ihrem Einstand  mit Landtags-Chauvis ab – unter der Überschrift „Die Würde des hohen Hauses“. Es sei unglaublich gewesen, mit welcher Aggressivität man vor allem den grünen Frauen im Maximilianeum begegnet sei. „Es kamen die blödsten Chauvi-Sprüche, und am Gang wurde uns nachgepfiffen.“ Jede Menge Zuschriften, in denen ihr zu den klaren Worten gratuliert worden sei, habe sie bekommen. Nur die Landtags-Chauvis von damals hätten geschwiegen. „Das war für sie wohl ein Kultur-Schock, dass so freche Frauen wie wir im Landtag frei rumlaufen durften“, glaubt Bause heute. „Das haben die irgendwie nicht gepackt.“  (Angelika Kahl)

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