Leben in Bayern

Hubert Aiwanger (Freie Wähler, von links), Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, Felizitas Schauer, bayerische Jagdkönigin, und Ernst Weidenbusch, Präsident des Bayerischen Jagdverbands, posieren für ein Gruppenbild während der Landesversammlung des Bayerischen Jagdverbands. (Foto: dpa/Vogl)

13.03.2023

Palastrevolution bei Jägern scheitert - Präsident bleibt im Amt

Ein Austausch auf offener Bühne und mit verhärteten Fronten: Die bayerische Jägerschaft streitet sich bei ihrer Landesversammlung in Hof. Am Ende muss sich der Präsident der Abwahl stellen

Die Palastrevolution ist gescheitert: Trotz großen Unmuts bei einigen Mitgliedern hat sich eine Mehrheit des Bayerischen Jagdverbands bei der Landesversammlung in Hof hinter ihren Präsidenten gestellt. Ein Abwahl des umstrittenen Verbands-Chefs Ernst Weidenbusch scheiterte. Der 59 Jahre alte CSU-Landtagsabgeordnete erhielt letztlich etwas mehr als 55 Prozent der Stimmen.

Zuvor war der Präsident auf seine Kritiker zugegangen und hatte Besserung gelobt. Angesichts der vielen Vorhaben in den vergangenen zwei Jahren habe er sich nicht die Zeit genommen, all diese tief zu behandeln, sagte der CSU-Landtagsabgeordnete. "Das wird nicht mehr vorkommen." Insbesondere den Kreisverbänden versprach Weidenbusch nach der Bestätigung durch die Mehrheit des Verbands, bestehende Missverständnisse nun auszuräumen.

Über das Bild einer zerstrittenen Jägerschaft mit verhärteten Fronten konnte das Abstimmungsergebnis aber nicht hinwegtäuschen. Weidenbusch selbst attestierte seinem Verband, dieser gebe durch die Streitereien in der Öffentlichkeit ein "katastrophales Bild" ab. Zu tief scheinen die persönlichen Verletzungen zwischen dem Präsidium und den Vorsitzenden mehrerer Kreisverbände.

Schärfster Kritiker in Hof war Ernst-Ulrich Wittmann, Chef der Kreisjägerschaft in Dachau. Er warf dem Präsidenten vor, Kreisverbände auszugrenzen und den Verband durch sein Verhalten in eine Krise gebracht zu haben. Mit der Abstimmung über die weitere Präsidentschaft Weidenbuschs wolle er eine unbelastete Person ins Amt bringen, so Wittmann.

Auch wenn der Unmut über den Jägerpräsidenten von mehreren  Verbänden geteilt wurde, fand sich letztlich keine Mehrheit für den Sturz des Chefs auf offener Bühne. Ein weiterer Bedeutungsverlust und die mögliche Spaltung des Jagdverbands nannten mehrere Mitglieder als Gründe.

Auch Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler), der für die Versammlung nach Hof gekommen war, sprach sich vor den Jägerinnen und Jägern für einen geeinten Verband aus. "Wir müssen die Jagd weitestgehend entpolitisiert halten", forderte der Hobby-Jäger und stellvertretende Ministerpräsident. Diesem Appell folgte der Verband und gab seinem umstrittenen Präsidenten Weidenbusch die Chance, die Wogen wieder zu glätten. (Sebastian Schlenker, dpa)

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