Leben in Bayern

Trockene Gräser, Halme und Blätter liegen auf dem Boden eines Mischwaldes. (Foto: dpa/Hildenbrand)

16.03.2023

Wenig Grundwasser und trockener Wald: Hoffen auf Frühlingsregen

Ein Waldspaziergang soll bekanntlich entspannen. Doch Waldbesitzer und Förster in Bayern sind alles andere als entspannt. Vielerorts sehen sie ihren Wald sterben. Ein Grund ist der niedrige Spiegel des Grundwassers

Trockene Sommer und kaum Schnee im Winter haben das Grundwasser in Bayern auf ein extrem niedriges Niveau sinken lassen. "So niedrige Grundwasserstände wurden Mitte März in Bayern bisher nicht gemessen", teilte das Landesamt für Umwelt (LfU) in Augsburg mit.

Landwirte und Forstbesitzer sorgen sich und hoffen auf die kommenden Wochen. Fielen im Frühling genügend Niederschläge, sei ein trockener Sommer nicht mehr so dramatisch, sagte ein Sprecher der Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft (LWF), die zu einem Kongress am Donnerstag in Würzburg geladen hat.

Die Wälder des Freiststaates erlebten in den vergangenen Sommern mehrfach starke Trockenperioden, vor allem in Nordbayern. In der Folge sind viele Bäume abgestorben oder krank. Besonders betroffen sind laut LWF unter anderem Fichte und Buche. "Der Umbau zu einem klimaresistenteren Wald muss daher beschleunigt werden", sagt LWF-Sprecher Schmechel.

Die Ursache für das Niedrigwasser sehen Experten in der Witterung der vergangenen Jahre. Es sei zu einer Häufung von Trockenjahren gekommen, nämlich in den Jahren 2015, 2018 bis 2020 sowie 2022. Und es wird nicht besser: "Das bisherige Winterhalbjahr ist zu trocken, zu warm und zu schneearm", berichtete eine LfU-Sprecherin. "Ergiebige mehrwöchige Niederschläge, bestenfalls noch im Frühjahr, würden im laufenden Jahr zu einer Entspannung führen, auch wenn das Defizit der Vorjahre nicht ausgeglichen werden kann."

Nach LfU-Angaben bildet sich neues Grundwasser zu rund zwei Dritteln während der Wintermonate, wenn die Pflanzen dem Boden wegen der geringen Verdunstung kaum Wasser entziehen. Die aktuellen Niederschläge seien deshalb wichtig.

Vor allem in Nordbayern habe sich die Lage verbessert, etwa in den Grundwasservorkommen entlang der Fließgewässer. In weiten Teilen Südbayerns gilt die Situation dagegen als schwierig. Hier bräuchte man ergiebige, mehrwöchige Niederschläge, damit sich die Grundwasservorkommen nennenswert auffüllten, erläuterte die Behörde.

Die Folgen des Klimawandels sind auch Thema bei der Tagung in Würzburg, an der neben Vertretern aus Forst- und Landwirtschaft auch Fachkräfte aus Forschung, Verwaltung und Politik teilnehmen. So gibt es etwa Einblicke in eine Selbsthilfeeinrichtung für Waldbesitzer und Waldbesitzerinnen. Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) spricht zum Thema "Bayernland im Klimastress". (Vanessa Köneke, Cordula Dieckmann, dpa)

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