Politik

20.11.2020

Autogipfel: Viel Positives beschlossen

Ein Kommentar von Ralph Schweinfurth

Wer derzeit ein E-Auto kauft, das nicht teurer als 40 000 Euro ist, kann bis zu 9000 Euro Prämie kassieren. Der Zuschuss von Hersteller und Staat, der im Zuge der Corona-Hilfen um 3000 Euro stieg, hat die Zulassungszahlen in die Höhe getrieben. Im September dieses Jahres machten reine Stromer und Plug-in-Hybride 28 Prozent aller Neuzulassungen aus. Im Vorjahresmonat waren es nur zehn Prozent.

So gesehen ist es richtig, diesen Trend zu befeuern, indem der Staat die Kaufanreize für E-Autos bis 2025 beibehält. Gut ist auch, dass die Hybride ab 2022 eine Mindestreichweite von 60 Kilometern und ab 2025 von mindestens 80 Kilometern haben müssen. Denn meist werden Hybride ja als Verbrenner betrieben.

Das ist aber nicht das einzige positive Element im drei Milliarden Euro schweren Pakt, den der Bund beim Autogipfel diese Woche mit den Herstellern schloss. Weil laut Verband der Automobilindustrie jede Woche 12 000 neue E-Autos auf deutsche Straßen kommen, stellt der Bund Mittel bereit, um die Ladeinfrastruktur schnellstens auszubauen. Das ist dringend nötig.

Die paar Schnellladesäulen bringen's nicht

Allerdings helfen hier die paar im Pakt vorgesehenen Schnellladesäulen an jeder vierten Tankstelle bis Ende 2022 nicht. Weshalb zu hoffen bleibt, dass Vermieter die ab 24. November startende KfW-Förderung für Wallboxen annehmen, um Ladepunkte in Tiefgaragen, auf Innenhöfen oder an Hauswänden zur Straße hin zu installieren. Dann können Mieter, die wegen Corona ohnehin größtenteils im Homeoffice sitzen, ihre E-Autos bequem zu Hause laden.

Unsinn ist dagegen die im Rahmen des Autopakts vorgesehene Abwrackprämie für Lastwagen. Denn wer jetzt seinen alten Laster mit Euro 3, Euro 4 oder Euro 5 durch einen modernen Lkw der Abgasnorm Euro 6 ersetzt, wird kaum in ein paar Jahren einen E-Laster kaufen – egal ob dieser dann mit Batterie oder mit wasserstoffbetriebener Brennstoffzelle fährt. Auch vor dem Hintergrund der EU-Pläne für eine noch schärfere Abgasnorm Euro 7, die ab 2025 kommen soll, ist die Lkw-Abwrackprämie nicht nachvollziehbar. Denn tatsächlich wird Euro 7 das Aus für Verbrennungsmotoren bedeuten.

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche

Sollen Schwangerschaftsabbrüche entkriminalisiert werden?

Unser Pro und Contra jede Woche neu
Diskutieren Sie mit!

Die Frage der Woche – Archiv
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2023

Nächster Erscheinungstermin:
29. November 2024

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 24.11.2023 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Passwort vergessen?

Geben Sie Ihren Benutzernamen oder Ihre E-Mail ein um Ihr Passwort zurückzusetzen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: vertrieb(at)bsz.de

Zurück zum Anmeldeformular 

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Passwort vergessen?

Geben Sie Ihren Benutzernamen oder Ihre E-Mail ein um Ihr Passwort zurückzusetzen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: vertrieb(at)bsz.de

Zurück zum Anmeldeformular 

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.