Politik

Die Sonderisolierstation im Klinikum Schwabing ist darauf vorbereitet, Patienten mit Ebola aufzunehmen. (Foto: dpa)

09.10.2014

Bayern helfen beim Kampf gegen Ebola

Freiwillige aus ganz Bayern reisen nach Westafrika - auch der Schutz am Münchner Flughafen wird verstärkt

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) unterstützt die Hilfsmaßnahmen im Kampf gegen die Ebola Epidemie in Westafrika. In einer gemeinsamen Aktion bat der Präsident des DRK, Dr. Rudolf Seiters, Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer, medizinisches Personal um Unterstützung im Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika. Bisher haben sich rund 1.350 Interessenten beim DRK gemeldet, die nach Westafrika in den Hilfseinsatz gegen die Ebola-Epidemie gehen wollen. Unter den vielen Freiwilligen sind bisher 65 Helfer in die engere Auswahl gekommen. Darunter ist auch Wolfgang Schön vom Bayerischen Roten Kreuz aus München. Der 36 Jahre alte Unternehmer, spezialisiert auf Wasseraufbereitung und  andere Aufgaben, wird  derzeit von Spezialisten des DRK in Zusammenarbeit mit dem Missionsärztlichen Institut und der Missionsärztlichen Klinik in Würzburg auf seinen Einsatz in Westafrika vorbereitet. Dazu zählt der richtige Umgang mit der Schutzausstattung, mit Mitteln und Wegen der Desinfektion oder Patientenscreening. Wolfgang Schön „Ich will helfen das große Leid der Betroffenen zu lindern. Für meine Aufgabe bin ich qualifiziert und vorbereitet. Vor dem Hintergrund der Ebola-Welle in Westafrika wird auch der Schutz am Münchner Großflughafen vor Infektionskrankheiten aus dem Ausland verstärkt. Das Kabinett stimmte dem Vorschlag von Gesundheitsministerin Melanie Huml zu, eine mobile Einheit mit ständiger Dienstbereitschaft zu schaffen. Diese "Task-Force Infektiologie" soll am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Oberschleißheim eingerichtet werden. Huml betonte: „Der Ebola-Ausbruch in Westafrika zeigt, dass Infektionserkrankungen nach wie vor sehr schnell zu einer internationalen Bedrohung werden können. Mit dem Flugzeug kann eine Krankheit innerhalb von wenigen Stunden Kontinente überwinden. Eine Verbesserung des Infektionsschutzes am Münchner Flughafen ist erforderlich. Notwendig sind dafür unter anderem fünf Arztstellen. Die Task-Force wird zudem als mobile Krisenreaktionseinheit bei schwerwiegenden Infektionsausbrüchen die Gesundheitsämter in ganz Bayern fachlich und personell unterstützen.“ Derzeit gibt es keine konkreten Hinweise auf eine Gefahr für Bayern. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass Erkrankte nach Europa reisen. Nach Einschätzung des Bayerischen Gesundheitsministeriums sind die Systeme der Infektionskontrolle in der EU so effektiv, dass eine potenzielle Infektion mit Ebola schnell erkannt wird, so dass umgehend Infektionsschutzmaßnahmen wie Isolation und Beobachtung der Kontaktpersonen auf Symptome ergriffen werden können. Karl Vetter, stellvertretender Vorsitzender und gesundheitspolitischer Sprecher der Freie Wähler-Landtagsfraktion, warnt allerdings: „Nachdem erste Ebola-Fälle in den USA und in Europa aufgetreten sind, ist es dringend notwendig, auch in Bayern die erforderlichen Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Ich halte es dabei für ganz entscheidend, dass sich derartige Schritte nicht allein in öffentlichkeitswirksamen Ankündigungen erschöpfen, sondern effektive Gesundheitsvorsorge betrieben wird. Deswegen werde ich mich dafür einsetzen, dass die Staatsregierung dem Landtag über die getroffenen Maßnahmen ausführlich berichtet.“ (BSZ)

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