Politik

Sozialministerin Emilia Müller (CSU) hat ihre Prognose erhöht. (Foto: dpa)

18.08.2015

Bayerns Sozialministerin erwartet 90.000 bis 110.000 Asylbewerber in Bayern

Eine genaue Prognose ist aber fast unmöglich

In diesem Jahr wird Bayern möglicherweise erstmals mehr als 100.000 Flüchtlinge aufnehmen. Sozialministerin Emilia Müller (CSU)hat ihre Prognose erhöht und rechnet nun damit, dass heuer zwischen 90.000 und 110.000 Asylbewerber in Bayern untergebracht werden müssen. Das teilte die CSU-Politikerin heute auf Anfrage mit. "Derzeit erreichen Bayern im Schnitt über 1500 Menschen pro Tag - Tendenz weiter steigend", sagte Müller.  
Die tatsächlichen Ankunftszahlen in Bayern liegen noch viel höher, doch ein großer Teil wird nach einer festgelegten Quote auf die übrigen Bundesländer verteilt. Seit Jahresbeginn seien 117.000 Menschen im Freistaat angekommen, sagte Müller. "Davon verbleiben in Bayern rund 50.000." Die bisherige Prognose des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge werde nicht zu halten sein. Am Mittwoch will Bundesinnenminister Thomas de Maiziére die neue Prognose verkünden. "Ich rechne mit etwa 600.000 bis 700.000 Asylbewerbern in diesem Jahr", sagte Müller dazu.

Rekordzahlen aus den 1990er Jahren werden weit überschritten

Damit werden auch die Rekordzahlen aus den 1990er Jahren weit überschritten. Im Jahr 1992 hatte Bayern knapp 60.000 Asylbewerber aufgenommen, damals überwiegend aus Rumänien und den Kriegsgebieten im früheren Jugoslawien. Derzeit kommt die Mehrzahl der Flüchtlinge aus weiter entfernten Kriegsregionen, an erster Stelle Syrien.  
Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU)plant für Anfang September einen weiteren bayerischen Asylgipfel mit Kommunen und Kirchen. Bayernweit sind die Unterkünfte knapp, so dass die Landkreise inzwischen verstärkt auf Provisorien ausweichen. So hat der Landkreis München mehrere Traglufthallen geordert, wie sie normalerweise von Tennis- oder Reitclubs im Winter genutzt werden. Anderswo werden Holzbauten errichtet. Die Kirchen haben mehrfach ihre Bereitschaft erklärt, mehr Flüchtlinge unterzubringen, verweisen jedoch auf begrenzte Kapazitäten.
(Carsten Hoefer, dpa)

Kommentare (2)

  1. Rosa am 19.08.2015
    Damit sind die Probleme aber nicht gelöst die Bundesregierung hüllt sich in
    Schweigen und kommt Ihrer Aufgabe nicht nach!
    Der Bürger bekommt die Rechnung, die Regierung aber
    bei den anstehenden Wahlen.
  2. Gerlinde am 18.08.2015
    Das wird nicht reichen! Es werden wohl 250.000 werden. Wer es nicht glaubt braucht nur um 20:00 Uhr die Tagesschau ansehen.
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