Politik

Druck auf Söder: Die Frauen-Union fordert Präsenzunterricht für Abschlussklassen. (Foto: dpa/Bernd Wüstneck)

25.01.2021

CSU-Frauen wollen Schulöffnung

Tschechen, die in Deutschland arbeiten, müssen sich täglich testen lassen. Frauen in der CSU erhöhen Druck auf Söder. FFP2-Masken im Einzelhandel und in Oberammergau. Die Corona-Nachrichten des Wochenendes in Bayern

Ansturm auf Corona-Teststationen an der bayerisch-tschechischen Grenze, eine erste Bilanz der FFP2-Maskenpflicht, Frauen in der CSU, die den Druck auf den Ministerpräsidenten in Sachen Schulen erhöhen - das Coronavirus mit all seinen Folgen hat den Freistaat weiterhin fest im Griff. Ein Überblick, was am Wochenende wichtig war:

ANSTURM AUF CORONA-TESTS:
Die strengeren Einreiseregeln für Menschen aus Tschechien nach Deutschland haben an manchen Grenzübergängen in Bayern zu teils langen Schlangen an den Teststationen geführt. So ließen sich etwa bis Sonntagmittag mehr als 1200 Grenzgänger im oberfränkischen Schirnding (Landkreis Wunsiedel) testen. Die Teststelle war für einen solchen Ansturm gar nicht vorbereitet.

Möglicher Grund für den Ansturm: Andere Teststationen entlang der deutsch-tschechischen Grenze hatten am Sonntag nicht geöffnet, weshalb viele auch aus anderen Regionen Schirnding angefahren hatten, wie eine Sprecherin des Landratsamtes sagte. Wegen des Andrangs wurde die Teststelle im oberpfälzischen Waldsassen (Landkreis Tirschenreuth) kurzfristig geöffnet.

FFP2-MASKEN:
Innerhalb weniger Tage haben sich die Menschen in Bayern mit FFP2-Masken eingedeckt, die seit einer Woche Pflicht beim Einkaufen oder in Bus und Bahn sind. Handel und Nahverkehr haben eine positive Bilanz gezogen. Die meisten Leute hielten sich an die Pflicht. Ab Montag drohen 250 Euro Bußgeld, sollten die Behörden Verstöße feststellen und auch ahnden. In den vergangenen Tagen galt eine sogenannte Kulanzwoche, in der FFP2-Muffeln keine Strafe aufgebrummt werden sollte.

FRAUEN ERHÖHEN DRUCK:
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) muss sich auch aus den eigenen Reihen Forderungen nach baldigen Öffnungen der Schulen anhören. Die Frauen-Union in Bayern fordert von ihm eine rasche Öffnung der Schulen - für Präsenzunterricht aller Abschlussklassen, aber auch für Wechselunterricht aller anderen Jahrgangsstufen.

Die Forderung geht aus einem am Samstag verbreiteten Positionspapier der Frauen-Union hervor, das eine schnelle Rückkehr in die Schulen - allerdings unter der Einhaltung strenger Schutz- und Hygienekonzepte sowie einer klaren Teststrategie - vorsieht. "Der Distanzunterricht in der aktuellen Form ist kein gleichwertiger Ersatz für Unterricht in den Klassenräumen", heißt es in dem Papier.

Söder hatte die anhaltenden Schulschließungen in Bayern wegen der großen Sorge vor dem mutierten Coronavirus zuletzt verteidigt.

DEMONSTRATIONEN:
An vielen Orten in Bayern haben Menschen gegen die staatlichen Maßnahmen und Einschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus demonstriert - beispielsweise mit Autokorsos. An den meisten Orten friedlich und geordnet. Allerdings wurden bei einer Demonstration am Freitagabend in Lauf an der Pegnitz (Landkreis Nürnberger Land) drei Polizisten verletzt, nachdem es zwischen Teilnehmern und den Beamten eine Rangelei gab. Ebenfalls am Freitagabend wurden am Rande einer Demonstration in Würzburg zwei Teilnehmer von einem Auto angefahren und verletzt. Sie waren gerade dabei, einen Lautsprecher zu reparieren.

PARTYS:
Trotz der seit vielen Wochen geltenden Corona-Regeln können manche nicht aufs Feiern verzichten - mehreren sogenannten Corona-Partys hat die Polizei deswegen ein Ende bereitet. Neben Anzeigen von den Beamten gab es auch Verletzte. Im schwäbischen Weißenhorn (Landkreis Neu-Ulm) verletzten sich zwei Menschen, die versuchten, vor der Polizei zu flüchten. Zuvor hatte eine Streife in einer Wohnung eine Feier mit 13 Teilnehmern aus unterschiedlichen Haushalten vorgefunden. Die Polizei schritt aber auch in Weiden in der Oberpfalz, Röfingen (Landkreis Günzburg) und Memmingerberg (Landkreis Unterallgäu) ein und stoppte illegale Feiern.

200ER-INZIDENZ:
Die Zahl der Stadt- und Landkreise mit mehr als 200 Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern binnen einer Woche geht kontinuierlich zurück. Am Sonntag (Stand: 00.00 Uhr) zählte das Robert Koch-Institut (RKI) mit den Landkreisen Wunsiedel im Fichtelgebirge, Tirschenreuth, Regen, Passau, Berchtesgadener Land und der Stadt Coburg noch sechs Kreise. Vor zehn Tagen waren es noch 30 Landkreise und kreisfreie Städte mit solchen Werten.

Grundsätzlich gilt: Für Kommunen mit einem Inzidenzwert über 200 gilt die 15-Kilometer-Regel. Danach dürfen deren Bewohner Ausflüge nur noch in einem Umkreis von höchstens 15 Kilometern unternehmen. Sie tritt automatisch erstmals in Kraft, sobald das RKI in kreisfreien Städten oder Landkreisen mehr als 200 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche meldet. Laut Innenministerium betraf das (Stand Sonntag 9.00 Uhr) noch 15 Landkreise und acht Stadtkreise.

IMPFUNGEN:
Die erste Impfung gegen das Coronavirus haben in Bayern nach Angaben des RKI bislang rund 244 000 Menschen erhalten, was einer Impfquote von 1,9 Prozent entspricht (Stand: Freitag). Die Zweite Impfung bekamen etwa 46 800 Menschen.

UND SONST:
Wegen der Pandemie wurden ja schon die weltberühmten Passionsspiele von Oberammergau auf das Jahr 2022 verschoben. Ob die Schauspieler bis dahin lange Bärte haben werden, bleibt ungewiss. Denn sie dürfen sich ihre Bärte rasieren, damit die FFP2-Masken besser anliegen. Trotzdem wird am Aschermittwoch (17. Februar) Spielleiter Christian Stückl der Tradition folgend alle Mitspieler aufrufen, sich Haare und Bärte wachsen zu lassen (Barterlass).
(dpa)

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