Politik

Immer mehr Einbrecher treiben im Freistaat ihr Unwesen. (Foto: dpa)

27.01.2015

Einbruchswelle in Bayern

Die Zahl der Einbrüche steigt und steigt - das macht nicht nur den Bürgern Sorgen

Die Polizei hat bislang kein Rezept gegen den starken Anstieg der Einbrüche in Bayern gefunden. Staatskanzleichef Marcel Huber (CSU) sprach am Dienstag nach der Kabinettssitzung von einem "Aufwärtstrend, der uns allen Sorgen macht". Im vergangenen Jahr gab es nach den vorläufigen Zahlen der Staatsregierung erneut einen starken Anstieg. 2013 sei ein Anstieg um 11,8 Prozent auf etwa 6000 Einbrüche registriert worden - "jetzt werden wir uns 8000 nähern", sagte Huber.  
Endgültige Zahlen für 2014 lägen noch nicht vor, aber die Behörden rechneten mit einer "mindestens so hohen Zunahme" wie im Jahr davor. Die Polizei bemüht sich seit längerem, die Einbruchswelle in den Griff zu bekommen - mit verstärkten Streifen in Wohnvierteln, einer Aufklärungskampagne und intensiver Suche nach den Tätern.  
In vielen Wohnvierteln sind Einbrecher im Laufe der vergangenen zwei Jahre zum viel diskutierten Gesprächsthema unter Nachbarn geworden. "Wir setzen alles daran, bei der Einbruchskriminalität endlich eine Trendwende zu erreichen", sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) laut Pressemitteilung.
Die Ursachen der Einbruchswelle sind nach den Worten von Staatskanzleichef Huber bislang nicht geklärt. Es spielten mehrere Faktoren eine Rolle - Gelegenheitseinbrecher, Beschaffungskriminalität von Drogenabhängigen und organisierte Banden. Im Bundesvergleich sind die Einbruchszahlen in Bayern zwar nach wie vor niedrig. 2013 gab es in Bayern 51 Einbrüche pro 100 000 Einwohner, in Nordrhein-Westfalen waren es dagegen 313. Und im Freistaat lagen die Einbruchszahlen Mitte der 90er Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs schon einmal sehr viel höher als heute. Doch damit will sich die Staatsregierung nicht trösten.  
Eine Konsequenz: Die Staatsregierung fordert nun, Telefon- und Internetüberwachung auf Einbrecherbanden auszudehnen. Bisher ist Abhören im wesentlichen bei schweren Straftaten wie Mord, Terrorverdacht und organisierter Kriminalität erlaubt. Außerdem will die Staatsregierung in Berlin durchsetzen, dass Einbrüche nicht mehr als "minder schwere" Fälle mit niedrigerer Strafe verurteilt werden können.  
"Diese Privilegierung müssen wir dringend streichen", sagte Justizminister Winfried Bausback (CSU) laut Mitteilung der Staatskanzlei. "Für die Opfer ist ein Einbruch in ihr Heim immer gravierend". Sie trügen oft sehr lang an den psychischen Belastungen.
Abgesehen von höheren Strafen und Überwachung appelliert die Staatsregierung an die Bürger, den Einbrechern ihr Handwerk so weit wie möglich zu erschweren - angefangen von geschlossenen Türen und Fenstern bis hin zum Einbau von Alarmanlagen. (dpa)

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