Politik

Mal so richtig ausspannen: Seine Tage nach Lust und Laune gestalten zu können – danach sehnt sich Horst Seehofer. (Foto: dpa)

25.07.2014

Endlich Ferien!

In New York, am Mittelmeer oder im Altmühltal: Nach langer Zeit gönnen sich Bayerns Politiker eine größere Pause

Der vergangene Sommer fiel komplett in die Wahlkampfzeit. Und selbst das Jahr zuvor gönnte sich kaum einer der bayerischen Spitzenpolitiker eine längere Auszeit. Wahlkreisarbeit, Gespräche mit Bürgern und Touren durch die Provinz standen an – das Duell Ude gegen Seehofer lief schließlich bereits auf Hochtouren, und Umfrageergebnisse räumten der Opposition tatsächlich noch echte Chancen ein.
Vier kräftezehrende Wahlkämpfe später ist es nun endlich so weit: Die ersten richtigen Ferien seit Langem stehen bevor. „Wir brauchen in diesem August kein schlechtes Gewissen zu haben, Urlaub zu machen“, betonte Landtagspräsidentin Barbara Stamm als sie vergangene Woche die Abgeordneten in die Sommerpause verabschiedete. Die Familien würden darauf auch schon sehnsüchtig warten.
Das tut auch Stamms Familie. Die CSU-Politikerin will den August denn auch vor allem dafür nutzen, um möglichst viel Zeit mit ihr zu verbringen. „Besonders freue ich mich auf meine Enkelkinder“, sagt sie der Staatszeitung. Aber „ein wenig Zeit“ will sich Stamm auch für kulturelle Ereignisse nehmen: Theater- und Operettenbesuche. „Und ich möchte etwas für meine Gesundheit tun und mich erholen in den ersten Augustwochen“, betont sie. „Da werde ich auch mit Terminen etwas zurückhaltender sein.“
Wann hat er zuletzt mal eine längere Zeit ganz ohne Terminkalender verbracht?  Zumindest zwei Wochen lang schließt Ministerpräsident Horst Seehofer den im August jetzt aber weg. „Am meisten freue ich mich darauf, meine Urlaubstage ganz spontan und nach Lust und Laune zu gestalten“, erklärt er der BSZ. Das macht er in seinem Ferienhaus im Altmühltal. „Dort erhole ich mich am besten, beim Wandern oder bei Ausflügen mit dem Fahrrad in der Natur. Endlich durchatmen.“ Und sollte es mal regnen – Seehofer weiß sich gewiss zu beschäftigen. Schließlich steht im Keller des Ferienhauses seine geliebte Modelleisenbahn mit insgesamt 16 kleinen computergesteuerten Zügen.
Wirtschaftsministerin Ilse Aigner zieht es da weiter weg.  „Im Sommer werde ich mit Freunden drei Wochen am Mittelmeer sein“, verrät sie. „Ich freu’ mich schon richtig! Hier kann ich Sonne tanken, gutes Essen genießen und einfach meine Batterien wieder aufladen.“ Energie für die Mega-streitthemen Energiewende und Digitalisierung wird sie im Herbst sicher wieder brauchen.
Kultusminister Ludwig Spaenle beschäftigen die bildungspolitischen Dauerbaustellen – Weiterentwicklung des Gymnasiums, Ausbau des Ganztags und Inklusion – dagegen auch den Sommer über. Aber auch Spaenle gönnt sich eine Auszeit. Mit der Familie geht es nach Frankreich – geplant ist eine große Reise von der Loire bis zum Baskenland.

New-York-Fan Söder zeigt seiner Familie die Stadt

Finanzminister Markus Söder freut sich ebenfalls nach der langen Urlaubssperre vor allem darauf, dass er endlich Zeit für seine Lieben hat. Ab Ende August tourt er durch die USA – von New York bis nach Florida. „Ich selbst war schon immer ein Fan von New York“, sagt er. „Ich freue mich, dass ich das jetzt mit meiner Familie gemeinsam erleben kann.“
Eine Tour macht auch SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher. Aber erst einmal im Dienste seiner Partei. Ab Montag ist er wieder mit den „Roten Radlern“ in ganz Bayern unterwegs – mit Lokalpolitikern und Bürgern, die sich ihm spontan anschließen können. Tagesetappen von bis zu 100 Kilometer stehen auf dem Programm. „Ich fahre auch in meiner Freizeit viel mit den Rad“, sagt Rinderspacher. „Die Tour dürfte mir also keine allzu großen Probleme bereiten – hoffe ich.“ Von einigen seiner Mitarbeitern, die die Tour zeitweise begleiten, hat  man angesichts der sportlichen Ambitionen des Chefs allerdings schon ein leises Stöhnen vernommen. Eine private Auszeit nimmt aber auch der SPD-Chef. „Ich erhole mich mit Familie und Hund Poppy ein paar Tage in Oberaudorf nahe der österreichischen Grenze, übrigens die Heimat von Weltmeister Bastian Schweinsteiger“, verrät Rinderspacher. Und auch da wird’s sportlich: Wandern, Schwimmen und Radeln stehen auf dem Programm.
Auch Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger lässt im August nicht ganz von der Arbeit. Er habe täglich durchschnittlich zwei Termine, sagt er. „Aber das sind weniger Pflichttermine, sondern mehr gesellige Veranstaltungen wie Vereinsfeste, Volksfeste, Besichtigungen.“ Und dann sind da ja auch noch die Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg, als Parteichef unterstützt Aiwanger dort „seine Leute“. „Ein kleiner Familienausflug mit Frau und Kind von mehreren Tagen im August soll trotzdem drin sein“, kündigt er an. „Ziel steht aber noch nicht fest.“
Von den Fraktionschefs der Grünen übrigens war keine Auskunft darüber zu bekommen, wohin es sie in den Sommerferien zieht. Dafür bekundet der neue FDP-Chef Albert Duin freimütig großen Erholungsbedarf. Mit Bundes- und Landtagwahlkampf hatte er zwar noch nicht viel zu tun, und auch Regierungs- oder Landtagsarbeit gab’s für ihn keine – doch auch bei ihm kam die Familie in letzter Zeit zu kurz. „Mit ihr geht’s jetzt dann in den Urlaub, damit wir uns wieder ein bisschen besser kennenlernen.“
Und auch CSU-Fraktionschef Thomas Kreuzer macht aus seinen Plänen kein Geheimnis: Er verbringt die freien Tage daheim im Allgäu – „zumal ich ohnehin in einer Region wohne, wo andere weite Strecken auf sich nehmen, um dort Urlaub zu machen“, sagt er. „Sollte das Wetter sehr schlecht werden, dann habe ich es aber auch nicht weit, um mal über die Alpen zu fahren.“ Zunächst findet allerdings in Kreuzers Stimmkreis noch die Allgäuer Festwoche statt. Das ist für ihn Pflicht. „Aber auch eine sehr schöne Gelegenheit, das Dienstliche mit den Angenehmen zu verbinden.“ (Angelika Kahl) Fotos: Barbara Stamm freut sich auf ihre Enkel und kulturelle Genüsse – auch jenseits der Bayreuther Festspiele. Markus Rinderspacher radelt wieder. Und Hubert Aiwanger verlegt seine Termine gerne mal ins Bierzelt (von oben nach unten); dpa

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