Politik

14.08.2014

Entbehrlich - ja oder nein?

Ein Kommentar von Roswin Finkenzeller

Wahrscheinlich kann Horst Seehofer den Namen Haderthauer schon nicht mehr hören. Bevor er aber das leidige Thema auf die ihm verfassungsrechtlich zustehende Weise erledigt, könnte ja jemand auf die Idee kommen, Christine Haderthauers relative Unentbehrlichkeit hervorzuheben, sei es für ihre Partei, sei es für Bayern oder gleich für Deutschland und Europa.
Auf diese Idee kommt aber niemand. Die Vermarktung handwerklicher Glanzleistungen eines Schwerverbrechers scheint der Höhepunkt ihres Lebens gewesen zu sein, mag zu diesem auch inzwischen die Leitung der bayerischen Staatskanzlei gehören.

Die CSU ist seit Strauß etwas abgesackt


In der Politik sind unangenehme Personalentscheidungen mit Güterabwägungen verbunden. Die Bayern kennen das von Franz Josef Strauß. In seinen turbulenten Zeiten verging kein Tag, an dem nicht jemand vorschlug, ihn dorthin zu schicken, wo der Pfeffer wächst. Die Sache war bloß die, dass kein Mensch in Verlegenheit geriet, der sich bemüßigt sah, wärmste Worte über die Verdienste des schwierigen Mannes zu verlieren. Die CSU war bestimmt nicht seinetwegen gegründet worden, doch hatten die Leute den Eindruck, ein solcher Typ brauche eine eigene, auf ihn zugeschnittene Partei. Diese ist mittlerweile etwas abgesackt und bildet sich zurzeit ein, im Straßenverkehr sei es irgendwie möglich, die Ausländer finanziell so zu benachteiligen, dass diese es nicht merkten. Ein eigenartiges Modell, allerdings nicht ganz so adrett wie die Haderthauerschen Modellautos, die dem Ministerpräsidenten kaum gefallen werden. Er schwärmt nämlich von einem etwas anderen Spielzeug, von kleinen elektrischen Eisenbahnen.
Die Frage, wie unabkömmlich eine Person ist, braucht sich nicht nur auf eine nassforsche Ministerin zu beziehen. Sie könnte beispielsweise auch ihrem Chef gelten, dessen Lieblingsbeschäftigung es ist, öffentlich so zu tun, als sei er die Ruhe selbst. Unter ihm hat sich die Partei nach dem Huber-Beckstein-Intermezzo ganz gut erholt. Vorerst wird Seehofer der bayerischen Politik wohl erhalten bleiben, aber nur mangels Konkurrenz. Bei unserem Minusbestand an politischen Talenten droht ihm aus keiner Ecke irgendeine Gefahr.

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