Politik

Jüngste Forschungsergebnisse über Mikroplastik-Teilchen im Schnee hat Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) als alarmierenden Befund bezeichnet. (Foto: dpa/Lino Mirgeler)

18.08.2019

Glauber ist alarmiert: Plastikmüll ist überall

Selbst in entlegenen Region in der Arktis finden sich Plastikteilchen

Jüngste Forschungsergebnisse über Mikroplastik-Teilchen im Schnee hat Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) als alarmierenden Befund bezeichnet. Dieser zeige: "Plastikmüll ist überall", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Wir müssen den Umgang mit Plastik komplett überdenken." Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven hatten Schneeproben aus Helgoland, Bayern, Bremen, den Schweizer Alpen sowie aus der Arktis analysiert und in fast allen Proben Kunststoffrückstände nachgewiesen.

Glauber sagte, er setze sich dafür ein, unnötigen Plastikmüll soweit wie möglich zu reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, seien auch Innovationen notwendig. Hierzu gebe es im Freistaat ein umfassendes Maßnahmenpaket. "Darüber hinaus haben wir eine Bundesratsinitiative gestartet, um Plastiktüten in Deutschland komplett zu verbieten. Jedes Plastikteil, das wir einsparen, kann nicht als Mikroplastik in der Natur landen."

Die Forscher hatten festgestellt, dass Mikroplastik-Teilchen aus der Luft mit dem Schnee auf die Erdoberfläche rieseln. Die winzigen Teilchen mit einer Größe unter fünf Millimetern werden in der Atmosphäre transportiert und könnten so über weite Strecken verteilt werden. Mögliche gesundheitliche Auswirkungen sollten untersucht werden, schrieben die Experten im Fachmagazin "Science Advances".

Unnötiger Konsumabfall

Ein Sprecher des Umweltministeriums in München verwies auf die Mikroplastik-Initiative, die der Freistaat 2014 startete. Zurzeit investiere das Ministerium 1,4 Millionen Euro in Untersuchungen zu Mikroplastik in Lebensmitteln und Gewässern. "Unnötiger Konsumabfall verschwendet Ressourcen und belastet das Klima." Zudem habe der Bundesrat im März eine Initiative Bayerns gegen Mikroplastikzusätze in Kosmetikprodukten angenommen, mit der verhindert werden soll, dass die winzigen Plastikteilchen in Flüsse, Seen und Meere geraten.

Um die Menge an Kunststoffabfällen zu reduzieren, soll zudem in die Forschung investiert werden, die sich Mikroplastik und abbaubaren Biokunststoffen sowie der Weiterentwicklung von Recycling befasst. Die Wissenschaftler hatten berichtet, die im Schnee gefundenen Mikroplastik-Teilchen könnten aus Beschichtungen von Fahrzeugen oder Gebäuden stammen, aus Abrieb von Reifen oder auch Schuhsohlen und aus zahlreichen anderen verbreiteten Kunststoffen. Sie könnten aufgewirbelt werden und so in die Atmosphäre gelangen.
(Ute Wessels, dpa)

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