Politik

Das Porträt des vom Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) ermordeten Theodoros Boulgarides bei der Trauerfeier in der Münchner Salvator-Kirche im Juni 2015. (Foto: dpa)

10.11.2015

"Hoffentlich kein blabla!"

Yvonne Boulgarides, Witwe eines der NSU-Opfer, über ihre Erwartungen von der Aussage Zschäpes

Yvonne Boulgarides, die Witwe des Münchner NSU-Mordopfers Theodoros Boulgarides, erhofft sich von der angekündigten Aussage Beate Zschäpes Aufschluss über die Hintergründe der rechtsextremen Terror-Mordserie. Ihr Mann war am 15. Juni 2005 in seinem Schlüsseldienst-Laden in München mit drei Kopfschüssen getötet worden. "Mich interessiert, wie es möglich war, dass sie so viele Morde begehen konnten, obwohl man wissen musste, wo sie sind", sagt sie. Zschäpes Anwalt kündigte unterdessen an: Seine Mandantin werde auch Nachfragen des Senats beantworten. Allerdings nicht auf Fragen der Opferanwälte.

Frage: Was erhoffen Sie sich von einer Aussage Zschäpes?
Antwort: Ich hoffe, dass sie die wichtigen Sachen sagt und dass das nicht nur bla bla wird. Ich würde mir wünschen, dass sie über die Zusammenhänge berichtet. Auch über die Zusammenhänge zwischen dem NSU, seinen Helfern und den Verfassungsschutzämtern und auch zu der Frage, ob Sicherheitsbehörden in die Morde eingebunden waren. Mich interessiert, wie es möglich war, dass sie so viele Morde begehen konnten, obwohl man wissen musste, wo sie sind.

"Zschäpe interessiert mich eigentlich kaum"

Frage: Was ging in Ihnen vor, als Sie erfuhren, dass Zschäpe jetzt ihr Schweigen brechen will?
Antwort: Die Ankündigung hat mich nicht aus den Pantinen gehauen.Ich bin nicht so leicht zu begeistern. Ich bin aber gespannt und werde mir das anhören.

Frage: Wie empfinden Sie im Vergleich dazu das bisherige Schweigen?
Antwort: Das war halt ihre Taktik. Wahrscheinlich kam die mehr von ihren Anwälten, wobei ich sage, sie hätte viel früher merken müssen, dass der Schuss nach hinten losgeht. Beate Zschäpe interessiert mich eigentlich kaum, ich halte sie für eine Randfigur. Wirklich wissen möchte ich, wie das alles passieren konnte.
(Interview: Christoph Lemmer, dpa)

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