Politik

War bid Ende 2015 Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken: Alois Glück. (Foto: Oliver Berg/dpa)

18.02.2019

Hoffnungsträger für Bayerns Artenschutz

Wenn sich der Runde Tisch für den Artenschutz am Mittwoch erstmals in der Staatskanzlei trifft, steht ein Mann im Fokus, der eigentlich schon lange in Rente ist. Genau das ist das Glück von Alois Glück

So richtig weg von der politischen Bühne war Alois Glück nach seinem Ausscheiden aus dem Landtag 2008 nie. Immer wieder schaltete er sich in innerparteiliche Debatten ein - etwa im CSU-Machtkampf zwischen Horst Seehofer und Markus Söder. Mit seiner Kritik - auch gegen Neu-CSU-Chef und Ministerpräsident Söder - hat sich Glück nicht immer Freunde gemacht, seinem generellen Ansehen hat es aber auch nie geschadet. Als Leiter des runden Tischs ist der 79-Jährige jetzt praktisch über Nacht zum Hoffnungsträger für den Artenschutz und die Landwirtschaft in Bayern geworden.

Dass der ehemalige Landtagspräsident und Chef der CSU-Fraktion im Maximilianeum Anfang 2019 wieder so plötzlich zurück im politischen Alltag ist, dürfte ihn auch selbst überrascht haben.
Tatsächlich scheint der von Söder für das Amt auserkorene gelernte Landwirt Glück eine Idealbesetzung zu sein: Partei- und verbändeübergreifend genießt der ehemalige Chef des Zentralkomitees der Katholiken hohes Ansehen. Schon in seiner aktiven Zeit als Landespolitiker haftete Glück das Image des Vordenkers an, der den Wert der Ökologie verstanden und im Sinne der christlichen Bewahrung der Schöpfung interpretiert hat.

Glück erwarb sich über die Jahre hinweg auch außerhalb der CSU den Ruf des Vor- und Querdenkers, eines Strippenziehers hinter den Kulissen. Konservativ bedeute nicht, alles abzulehnen, was neu ist, lautet eine seiner Maximen. Genau hierauf dürften die Initiatoren des Volksbegehrens Artenschutz ihre Reform-Hoffnungen setzen.

Glück spart auch nicht mit Kritik an der CSU

Zuletzt hatte Glück im vergangenen Oktober nach der Pleite bei der Landtagswahl als einer der ersten die CSU öffentlich für ihre thematische Einengung kritisierte. Mit ihrem Fokus auf die Innen- und Asylpolitik Partei habe sich die Partei selbst geschadet und eine offene Flanke im Bereich Klimaschutz und Ökologie provoziert.

Der auf dem elterlichen Bauernhof im oberbayerischen Hörzing, Landkreis Traunstein, geborene Glück zog 1970 erstmals für die CSU in den Landtag ein. Von 1994 bis 2007 war er zudem Chef des mächtigen CSU-Bezirks Oberbayern. Glücks Hauptaugenmerk lag auf der Sozialpolitik. Von 1974 bis 1986 war der zweifache Vater Vorsitzender des Ausschusses für Landesentwicklung und Umweltfragen. Nach zwei Jahren als Staatssekretär übernahm er 1988 den CSU-Fraktionsvorsitz.

2003 wurde Glück zum Landtagspräsidenten gewählt. Bei der Wahl 2008 trat er nicht mehr an. 2011 berief Kanzlerin Angela Merkel (CDU) Glück in die Ethikkommission für eine sichere Energieversorgung. Auch abseits der Politik engagierte sich Glück viel, etwa als Vorsitzender der Bergwacht Bayern oder für den Ausbau der Palliativmedizin.
(Marco Hadem, dpa)

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