Politik

Im Bayerischen Landtag wird bereits für Sonntag das ARD-Wahlstudio aufgebaut. Viele Wähler sind indes noch unentschlossen. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

11.10.2018

Jeder Zweite noch unentschlossen

Endspurt vor der Landtagswahl. In Umfragen tut sich nicht mehr viel. Bemerkenswert ist aber der immer noch hohe Anteil Unentschlossener

Kurz vor der Bayern-Wahl am Sonntag ist einer neuen Umfrage zufolge jeder zweite Wahlberechtigte noch unentschlossen. In einer am Donnerstag veröffentlichten Erhebung des Instituts GMS im Auftrag von "17:30 Sat.1 Bayern" gaben 53 Prozent an, ihre Wahlteilnahme oder Wahlabsicht sei noch unsicher. Der Anteil ist im Vergleich zu den vergangenen Wochen sogar noch leicht gestiegen.

Auf eine Veröffentlichung der "Sonntagsfrage" verzichte man, teilte der TV-Sender mit. Denn drei Tage vor der Landtagswahl könnte dies sonst "als Wahlbeeinflussung per Umfrage missverstanden werden".

Gespalten sind die Bayern laut Umfrage darin, welche Koalition besser wäre, sollte das Wahlergebnis Zweierbündnisse ermöglichen. 37 Prozent wären dann für Schwarz-Grün, 33 Prozent für eine Koalition von CSU und Freien Wählern. Von den CSU-Anhängern sind 40 Prozent für eine Koalition mit den Freien Wählern, 38 Prozent für eine mit den Grünen.

Nach wie vor geben viele Befragte an, dass die Bundespolitik bei der Wahlentscheidung eine große Rolle für sie spiele: 43 Pozent nannten auf eine entsprechende Frage die Bundespolitik, 52 Prozent die Landespolitik. Und fast jeder Zweite gab auch an, das Verhalten der CSU und von Parteichef Horst Seehofer in der Bundesregierung spiele für ihn eine Rolle bei der Wahlentscheidung. 19 Prozent nannten dies sogar "ganz entscheidend", weitere 26 Prozent sagten "sehr wichtig"

32,9 Prozent für die CSU, 18,5 für die Grünen

Eine Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für die "Augsburger Allgemeine" (Donnerstag) und "Spiegel Online" sieht die CSU derweil weiter im Tief: Die Christsozialen liegen in der Erhebung bei 32,9 Prozent, die Grünen auf einem Rekordwert von 18,5 Prozent. Die AfD erreicht in der Umfrage mit 12,8 Prozent den dritten Platz, die SPD rangiert mit 11,0 Prozent nur noch an vierter Stelle. Die Freien Wähler kommen auf 9,8 Prozent. Die FDP kann sich mit 5,9 Prozent Hoffnungen auf den Einzug ins Parlament machen. Die Linke müsste dieser Umfrage zufolge mit 3,9 Prozent draußen bleiben.

Rechnerisch möglich wäre demnach als einziges Zweierbündnis eine schwarz-grüne Koalition. Auch ein Dreierbündnis aus CSU, Freien Wählern und FDP könnte wohl eine Mehrheit im Parlament auf sich vereinen, wenn das Wahlergebnis der Umfrage entsprechen sollte. Auch andere Meinungsforschungsinstitute hatten in den vergangenen Wochen ermittelt, dass die CSU in der Wählergunst dramatisch abgestürzt ist.
(dpa)

Info: Umfragen
Das Hamburger Institut GMS hatte zwischen dem 4. und 10. Oktober 1007 Wahlberechtigte im Freistaat telefonisch befragt. Die Fragen dort lauteten:

- Falls das Ergebnis der Landtagswahl sowohl eine Zweier-Koalition der CSU entweder mit den Freien Wählern oder aber mit den Grünen zulassen sollte, was wäre Ihnen dann persönlich lieber: eine Koalition der CSU mit den Grünen oder eine Koalition der CSU mit den Freien Wählern?

- Jetzt noch etwas anderes. Was spielt denn derzeit für Sie persönlich bei der Frage, ob Sie an der Landtagswahl teilnehmen und welche Partei Sie wählen würden, die größere Rolle: die Landespolitik oder die Bundespolitik?

- Ich lese Ihnen jetzt einige Gesichtspunkte vor, die für die Frage, ob und welche Partei man bei der Landtagswahl wählt, eine mehr oder weniger große Rolle spielen können. Sagen Sie mir bitte jedes Mal, ob dies für Sie ganz entscheidend, sehr wichtig, weniger wichtig oder völlig unwichtig ist. Das Verhalten von Horst Seehofer und der CSU in der Bundesregierung ...

Das Meinungsforschungsinstitut Civey befragte vom 6. bis 10. Oktober 5063 registrierte und verifizierte Internetnutzer, die Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angegeben haben. Die Stimmen werden nach einem wissenschaftlichen Verfahren gemäß der Zusammensetzung der bayerischen Bevölkerung gewichtet. Die statistische Fehlertoleranz wurde mit 2,5 Prozent angegeben.

Gefragt wurde: "Wen würden Sie wählen, wenn am Sonntag Landtagswahl in Bayern wäre?"

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