Politik

Digitalministerin Judith Gerlach mit Hubert Aiwanger und Markus Söder. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

24.04.2019

Kampf um die KI-Elite

Der internationale Digitalisierung-Wettlauf ist auch ein Kampf um die klügsten Köpfe. Diese gibt es aber nicht zum Nulltarif. Die neue Strategie des Freistaates muss aber noch andere Fragen beantworten

Nur mit einer besseren Bezahlung für Forscher kann Bayern laut Digitalministerin Judith Gerlach im internationalen Konkurrenzkampf bei der künstlichen Intelligenz (KI) mithalten. "Wir brauchen die besten Köpfe aus Forschung und Wissenschaft in Bayern", sagte die CSU-Politikerin. Das gelinge nur mit konkurrenzfähigen Arbeitsbedingungen. "Es müssen nicht gleich Millionengehälter wie an amerikanischen Eliteuniversitäten sein, aber wir sollten überlegen, wie wir unsere Professorenbesoldung mit Mitteln aus der Wirtschaft für Spitzenforscher attraktiver gestalten können."

Gerlach will bis zum Sommer Eckpunkte für die neue Strategie des Freistaates im Zukunftsfeld künstliche Intelligenz präsentieren: "Wir müssen die nächste Stufe unserer KI-Strategie zünden, bei der der Standortvorteil Bayerns, die Unternehmen, die Industrie und die Start-ups, stärker im Mittelpunkt steht." Die digitale Welt erfinde sich jeden Tag neu, deshalb sei es wichtig, für eine langfristig angelegte KI-Strategie schon jetzt größer und weiter zu denken.

Ministerin Gerlach: Bayern im "Dornröschenschlaf"

Um Erfolg zu haben, seien auch Forschungsverbünde über Ländergrenzen hinweg oder gemeinsame Programme mit ausländischen Partnern wichtig, sagte Gerlach. "Und drittens müssen wir generell Wissenschaft und Industrie stärker verzahnen, um die Investitionskraft in Bayern zu erhöhen." Jeder heute in Bayern investierte Euro in Forschung und Entwicklung bedeute morgen mehr hochwertige Arbeitsplätze. Ziel solle eine Investitionsquote von vier Prozent der Wirtschaftsleistung für Forschung und Entwicklung sein, "wie es uns der internationale Spitzenreiter Südkorea vormacht".

Mit Blick auf die generelle Herausforderung der Digitalisierung fürchtet Gerlach aber keine neuen Konkurrenzkämpfe ums Geld mit anderen Ministern. "Für mich zählt nicht, in welchem Ministerium das Geld liegt. Mir ist es wichtig, dass unsere Strategie konsequent umgesetzt wird." Die Bürger seien ohnehin nicht daran interessiert, welches Ministerium das Geld ausschütte. "Sie interessiert, ob wir die eigentliche Brisanz dieses Themas erkannt haben und die richtigen Weichen stellen."

Die Digitalisierung müsse zwar niemandem Angst machen, klar sei aber, dass die digitale Transformation eine der größten Umwälzungen der Neuzeit sei. "Noch funktioniert alles gut bei uns in Bayern. Ich glaube aber, dass hierzulande teilweise noch eine Art Dornröschenschlaf vorherrscht", sagte Gerlach.
(dpa)

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