Politik

Neue Streiks in den Kindertagesstätten rücken immer näher. (Foto: dpa)

13.08.2015

Keine Einigung im Kita-Tarifstreit

Ein Kita-Streik in Bayern wird immer wahrscheinlicher

Ohne Einigung sind Gewerkschaften und Arbeitgeber im Kita-Tarifstreit auseinandergegangen. Sie wollten sich aber Anfang Oktober wieder zusammensetzen und nach einer Lösung im Tarifstreit suchen, sagte der Münchner Präsident des kommunalen Arbeitgeberverbandes (VKA), Thomas Böhle. Beide Seiten hatten die Tarifgespräche wieder aufgenommen, nachdem ein Schlichterspruch vom Juni von etwa 70 Prozent der betroffenen Gewerkschaftsmitglieder abgelehnt worden war. Verdi-Chef Frank Bsirske hatte kurz vor Beginn der Gespräche die Forderung an die Arbeitgeber bekräftigt, ein verbessertes Angebot für Erzieher und Sozialarbeiter vorzulegen. Böhle hatte dies abgelehnt und auf den bereits erzielten Schlichterspruch verwiesen. Die familienpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Doris Rauscher, schlägt angesichts des Tarifkonflikts bei der Kinderbetreuung einen Runden Tisch mit Vertretern von Gewerkschaften, der kommunalen Arbeitgeberverbände und der Landespolitik vor. Dringend notwendig sei vor allem eine bessere Finanzausstattung der Kinderbetreuung. „In dem Konflikt geht es ja um viel mehr als um die Verbesserung der Entlohnung: Es geht um zentrale Fragen der Zukunft der Bildungs- und Sozialpolitik in unserem Land. Und dafür brauchen wir die politischen Entscheider mit am Tisch."

"Sozialministerin Müller muss endlich zusätzliche Gelder bereitzustellen"

Eine echte Aufwertung würde eine Erneuerung der Tarifsystematik mit sich bringen. Das bedeutet, dass die Eingruppierung der Beschäftigten stärker als bisher nach Tätigkeitsmerkmalen vonstatten ginge und Weiterbildungsmaßnahmen oder andere zusätzliche Qualifikationen umfassend berücksichtigt würden. „Sozialministerin Müller und der Sozialausschusses im Landtag müssen bereit sein, endlich zusätzliche Gelder bereitzustellen, die die Kommunen und Einrichtungen brauchen, um höhere Löhne auch refinanzieren zu können. Sonst bleibt es doch bei den verhärteten Fronten, vor denen die Ministerin warnt!“ Fast 70 Prozent der betroffenen Mitglieder der Dienstleistungsgewerkschaft hatten in einer Befragung die Schlichtungsempfehlung von Ende Juni abgelehnt. Sie sah zwischen 2 und 4,5 Prozent mehr Geld für Erzieher und Sozialarbeiter vor, die Gewerkschaften hatten etwa 10 Prozent gefordert. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) wies die Forderung nach Zugeständnissen zurück. Neue Streiks in den Kindertagesstätten rücken damit immer näher. Falls es dazu komme, würden die Streiks voraussichtlich in der zweiten Oktoberhälfte fortgesetzt. "Aber nicht einfach mit Dauerstreiks", sagte  Verdi-Chef Frank Bsirske. (BSZ/dpa)

Kommentare (2)

  1. Christian am 14.08.2015
    Für meine Frau ist der nächste erste der Letzte!
    Veralbern können wir uns selbst.
    Meine Frau soll lieber sich zu Hause um unsere Kinder
    kümmern, als 75 Stunden pro Woche um andere!!!!
  2. Susanne am 13.08.2015
    "Aber nicht einfach mit Dauerstreiks"

    Sondern einen Monat Streik!
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