Politik

Für Hagen stimmten 58,7 Prozent der Mitglieder. (Foto: dpa)

12.03.2018

Martin Hagen wird FDP-Spitzenkandidat

Ein 36-Jähriger hat sich in der Urwahl um die FDP-Spitzenkandidatur für die bayerische Landtagswahl gegen Ex-Landeschef Albert Duin durchgesetzt

Der ehemalige FDP-Landesgeschäftsführer Martin Hagen führt seine Partei als Spitzenkandidat in die bayerische Landtagswahl. Der 36-Jährige entschied die erste Urwahl in der Geschichte des Landesverbandes für sich, wie die FDP am Montag in München mitteilte. Nachdem Hagen schon in Runde eins vorne gelegen war, gewann er nun die Stichwahl gegen Ex-Landeschef Albert Duin. Für Hagen stimmten 1179 FDP-Mitglieder, Duin erhielt 813 Stimmen. Insgesamt waren 2007 Stimmen abgegeben worden. Das bedeutet also eine Mehrheit von 58,7 Prozent der Stimmen für Hagen als Spitzenkandidat. Offiziell gekürt wird Hagen auf einem Parteitag am 24./25. März in Bad Windsheim. Hagen strebt nach der Landtagswahl eine Koalition mit der CSU an - aber nicht um jeden Preis. «Die FDP ist für mich immer eine Partei mit Gestaltungsanspruch. Und gestalten kann man besser in einer Regierung als in der Opposition», erklärte er. Die FDP sei bereit, Verantwortung zu übernehmen, gebe aber ihre Überzeugungen nicht auf. Die Rolle als Mehrheitsbeschaffer wolle man nie wieder einnehmen.

Eine Koalition mit der CSU nicht um jeden Preis

Als zentrale FDP-Themen für den Wahlkampf nannte Hagen unter anderem Bildungsgerechtigkeit, die Stärkung der frühkindlichen Bildung, einen Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz, den Bau der dritten Startbahn am Flughafen München und eine Lockerung der strikten Ladenöffnungszeiten. «Wir möchten die Ladenöffnungszeiten an Werktagen freigeben», erklärte er. Hagen betonte, er freue sich über das Vertrauen der FDP-Mitglieder und auf «die große Aufgabe, die vor uns liegt». Ein Prozent-Ziel für die Landtagswahl am 14. Oktober wollte er allerdings nicht nennen. In Landtagswahl-Umfragen lag die FDP zuletzt bei fünf bis sechs Prozent. Oberstes Ziel ist deshalb, die Fünf-Prozent-Hürde zu schaffen. Von 2008 bis 2013 hatte die FDP in Bayern zusammen mit der CSU regiert, dann aber den Wiedereinzug in den Landtag verpasst. FDP-Landeschef Daniel Föst sieht schon die Urwahl als Stärkung der Partei. «Es war spannend, es hat die Partei mobilisiert», sagte er. «Die Urwahl hat eine richtige Aufbruchstimmung erzeugt.» Sieben Männer und eine Frau hatten sich um die Spitzenkandidatur beworben. (dpa)

INFO: Martin Hagen
Es liest sich wie eine FDP-Karriere aus dem Bilderbuch: Politik-Studium, Arbeit in einer Unternehmensberatung, Pressesprecher der FDP-Landesgruppe im Bundestag, acht Jahre lang Hauptgeschäftsführer der bayerischen FDP, dann wieder selbstständiger Strategie- und Kommunikationsberater. Und jetzt geht Martin Hagen (36), der auch schon Landesvorsitzender der Jungen Liberalen war, den nächsten Schritt: Er bewirbt sich nicht nur um ein Landtagsmandat, als Direktkandidat im Stimmkreis Rosenheim-Ost, sondern führt die FDP auch gleich noch als Spitzenkandidat in die Wahl am 14. Oktober.

"Bayern braucht keine konservative Revolution, sondern ein liberales Update", sagt Hagen, nennt als Ziel eine "neue Generation Bayern". Der 36-Jährige ist äußerst redegewandt, argumentiert überzeugend - und hat sich so auch letztlich den Sieg in der FDP-Urwahl gesichert.

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