Politik

Flüchtlinge heute auf dem Hauptbahnhof in Passau. (Foto: Sebastian Kahnert/dpa)

29.10.2015

Österreich fährt erneut Tausende Flüchtlinge an die deutsche Grenze

Helfer und Bundespolizei arbeiten am Anschlag, um die Flüchtlinge an der österreichisch-deutschen Grenze aufzunehmen und zu versorgen. Auch heute kommen wieder Tausende im Raum Passau an

Ungeachtet der überfüllten Notquartiere sind am Donnerstag erneut Tausende Flüchtlinge nach Bayern gekommen. Die österreichischen Behörden hätten etwa 50 Busse mit bis zu 3000 Migranten für den Raum Passau angekündigt, sagte der Sprecher der Bundespolizeiinspektion Freyung, Thomas Schweikl. Ob es bei dieser Zahl bleibe, werde sich zeigen. In den vergangenen Tagen waren meist mehr als die vorangemeldete Zahl von Bussen gekommen. "Ich hoffe nur, dass die Busse nicht so spät wie sonst kommen, weil inzwischen Sprühregen eingesetzt hat und die Wetterverhältnisse schlechter werden", betonte Schweikl.

Am Donnerstagmorgen waren die Notquartiere für Flüchtlinge im Raum Passau noch komplett überfüllt. Erst gegen 3:00 Uhr in der Nacht waren die letzten wartenden Flüchtlinge von den Grenzorten in die Unterkünfte gebracht worden. "Die Menschen mussten länger in der Kälte ausharren, als uns lieb war", sagte Heinrich Onstein von der Bundespolizei. Insgesamt waren am Mittwoch mehr als 6500 Flüchtlinge im Raum Passau angekommen.

Ein Ende des Zustroms ist nicht in Sicht

Die wichtigste Aufgabe für die Bundespolizei war daher zunächst, die Unterkünfte so rasch wie möglich zu räumen, ehe die ersten Busse aus Österreich mit weiteren Flüchtlingen anrollten. Die Menschen könnten schließlich erst aus der Kälte geholt werden, wenn in den Unterkünften Platz freigeworden sei, betonte der Sprecher.

In der Dreiländerhalle in Passau wurden am Donnerstagmorgen 1500 Menschen versorgt, in den Paul-Hallen 1000. Hinzu kommen zahlreiche kleinere Notquartiere, in denen sich jeweils mehrere Hundert Migranten aufhalten. Im Laufe des Donnerstags waren vier Sonderzüge von Passau geplant, die mehr als 2000 Menschen auch in andere Bundesländer verteilen sollten. Die Züge sollten unter anderem nach Köln, Hannover und ins thüringische Saalfeld fahren.

Slowenien leitet die Flüchtlinge zur österreichischen Grenze, einige Tage später erreichen sie Deutschland

In den kommenden Tagen ist ein Ende des Zustroms von Flüchtlingen nicht in Sicht. Auf der sogenannten Balkan-Route durch Kroatien, Slowenien und Österreich Richtung Deutschland sind weiter Tausende Flüchtlinge unterwegs. In Slowenien trafen in der Nacht zum Donnerstag mehr als 5000 Flüchtlinge aus Kroatien ein, wie die slowenische Nachrichtenagentur STA meldete. Am Mittwoch waren es knapp 10 000 gewesen.

Seit Ungarn Mitte des Monats seine Landgrenze zu Kroatien mit einem Sperrzaun abgeriegelt hat, sind 102 757 Menschen auf der Balkan-Route durch Slowenien gekommen. Das kleine Land leitet sie zur österreichischen Grenze weiter. Einige Tage später erreichen sie die deutsche Grenze. (dpa)

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