Politik

Absperrgitter stehen vor dem Gelände eines Bauernhofs in Mamming, wo sich Erntehelfer massenhaft mit dem Coronavirus infiziert hatten. (Foto: Armin Weigel/dpa)

05.08.2020

Arbeitsverbot auch für corona-freie Erntehelfer in Mamming

Von den 470 Menschen auf dem Hof hatten fast 300 negative Befunde. Vor Gericht scheiterte der Landwirt mit dem Versuch, dass die wieder arbeiten dürfen

Nach zahlreichen Corona-Fällen auf einem Gemüsehof im niederbayerischen Mamming ist der Landwirt vor Gericht mit dem Versuch gescheitert, dass negativ auf Corona getestete Erntehelfer wieder für ihn arbeiten können. Das Verwaltungsgericht Regensburg bestätigte laut Mitteilung vom Donnerstag eine Entscheidung des Landratsamts Dingolfing-Landau, die eine vollständige häusliche Quarantäne aller Beschäftigten auf dem Hof als Schutzmaßnahme gegen eine weitere Verbreitung von Sars-CoV-2 angeordnet hatte. Den Antrag des Gemüsebauern auf Erlass einer einstweiligen Anordnung lehnten die Richter ab (Az. RN 14 E 20.1311).

Er hatte argumentiert, dass der Einsatz der negativ getesteten Erntehelfer dringlich sei, weil die Haupterntezeit von Einlegegurken nur bis Mitte August dauere. Ohne die Erntehelfer sei ein Totalausfall der diesjährigen Gurkenernte zu erwarten. Das wiederum sei für den Landwirt existenzbedrohend, teilte das Gericht mit.

"Trotz gravierender wirtschaftlicher Auswirkungen angemessen"

Derzeit befinden sich den Angaben nach etwa 470 Menschen als Erntehelfer auf dem Anwesen. Bei einer ersten Reihentestung am 25. Juli waren bei 174 von ihnen positive Befunde festgestellt worden, fast 300 wurden negativ getestet. Bei einer zweiten Reihentestung am 31. Juli hatten auch 52 der zunächst negativ getesteten Personen positive Testergebnisse.

Das Gericht entschied am Dienstag, die behördliche Entscheidung sei "ermessensgerecht und verhältnismäßig". "Die vollständige Isolation der Erntehelfer sei insbesondere erforderlich, um die unkontrollierte Weiterverbreitung des Virus zu stoppen", hieß es. "Sie sei trotz der gravierenden wirtschaftlichen Auswirkungen für den Antragsteller auch angemessen, da von Sars-CoV-2 eine große Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung mit dem Risiko schwerer Krankheitsverläufe ausgehe." Gegen den Beschluss kann der Gemüsebauer noch Beschwerde beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof einreichen.
(dpa)

Kommentare (1)

  1. Lockdown-Maßnahmen-Kritiker am 08.08.2020
    Eines verstehe ich nicht! Wenn die Menschen im wahrsten Sinne des Wortes gefangen gehalten werden auf dem Hof, sprich auf den Zimmern mit eventuellem Hofgang, warum kann man die Menschen nicht dann auch auf dem Gelände arbeiten lassen, es gehört doch auch zum Gelände des Gemüsebauers!
    Wie kann man nur die Ernte kaputt gehen lassen! Es ist unfaßbar! Es ist unglaublich dumm!
    Welche von den Helfern, die positiv getestet wurden, sind tatsächlich tot krank und auf der Intensivstation? Wieviele? Ich glaube, kein einziger. Was hier getrieben wird, ist ein Verbrechen gegen die Menschen, ist kriminell. Dieser Covid19 ist wie eine Grippe, sicherlich sterben manche daran, aber es sind schon immer Menschen daran gestorben. Schon immer. Die sogenannte Schweinegrippe war schlimm, die Vogelgrippe genauso - aber hat man deswegen - wegen ein paar, die immer daran glauben müssen, soviele Menschen ihrer Existenz beraubt? So viele Menschen finanziell ruiniert? So viele Unternehmen, die in die Insolvenz gehen werden oder viele Menschen entlassen müssen?
    Der Lockdown ist und war nicht mehr notwendig. Die weitere Panikmache ist kriminell, die Politiker können nicht zugeben, daß sie einen riesigen Fehler mit dem Lockdown gemacht haben, also müssen die Menschen in Angst gehalten werden. Die Kinder sollen bald nicht mehr in die Schulen gehen dürfen oder nur mit Abstand und Maske - die Kinder werden das Lachen verlernen durch diesen Sch....., es wird zu einer Geldentwertung kommen, aber die Politiker können dann behaupten, Corona wäre Schuld, dabei sind die Politiker die Schuldigen an der ganzen noch kommenden Misere. Sie haben nur auf ein paar wenige Virologen gehört. Dabei gab es viele andere Stimmen, die nicht gehört wurden.
    z.B. www.mwgfd.de und www.wodarg.de usw.
    Es ist verheerend und nicht angebracht, gesunde Leute nicht arbeiten zu lassen.
    Es ist dumm, zu sagen, wegen diesem angeblich so schlimmen Virus wäre gerechtfertigt, die ganze Wirtschaft an die Wand zu fahren.
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