Politik

Horst Seehofer gibt den CSU-Vorsitz am 19. Januar ab. Wie lange er nochInnenminister bleibt - dazu schweigt er noch. (Foto: Michael Kappeler/dpa)

16.11.2018

Seehofer tritt im Januar zurück

Nun hat die CSU Gewissheit: Horst Seehofer gibt Anfang 2019 den Parteivorsitz ab. Wer ihm folgen soll, ist wohl auch schon klar

CSU-Chef Horst Seehofer will den Parteivorsitz am 19. Januar abgeben. An dem Tag soll auf einem Sonderparteitag ein neuer Vorsitzender gewählt werden. "Zu diesem Zeitpunkt werde ich mein Amt als Parteivorsitzender zur Verfügung stellen", teilte der 69-Jährige am Freitag schriftlich mit. Er betonte: "Das Jahr 2019 soll das Jahr der Erneuerung der CSU sein."

Wie lange er noch Bundesinnenminister bleiben will, ließ Seehofer in der kurzen Erklärung offen. Intern hatte er am vergangenen Sonntag angekündigt, auch diesen Posten vorzeitig abgeben zu wollen, aber auch da keinen konkreten Zeitpunkt genannt.

Eine offizielle Bewerbung für Seehofers Nachfolge als Parteichef gibt es noch nicht. In der CSU geht man aber inzwischen mehrheitlich davon aus, dass nur Ministerpräsident Markus Söder dafür infrage kommt. Der CSU-Bezirksverband Oberpfalz forderte Söder bereits zur Nachfolge auf. "Aus meiner Sicht ist es nun wichtig, beide Spitzenfunktionen - Ministerpräsident und Parteichef - wieder zusammenzuführen. Ich würde mir wünschen, dass Markus Söder nun baldmöglichst seine Kandidatur für den Vorsitz erklärt", sagte der Chef des CSU-Bezirksverbandes und bayerische Finanzminister, Albert Füracker.

Söder: bald Ministerpräsident und Parteichef

Eine Kandidatur von EU-Parlamentarier Manfred Weber für den CSU-Vorsitz hält Füracker nicht für notwendig: "Manfred Weber hat unsere vollste Unterstützung für seine EVP-Spitzenkandidatur und sein Ziel, Kommissionspräsident zu werden. Das ist nicht nur für die CSU eine großartige Chance, sondern ein Aufbruchsignal der Erneuerung für die Europäische Union. Manfred Weber wird daher auch ohne den Parteivorsitz die Zukunft der CSU entscheidend mitprägen."

Söder selbst teilte mit: "Respekt für die Entscheidung von Horst Seehofer. Er hat die Partei in schwierigen Zeiten als Vorsitzender übernommen und sie über zehn Jahre mit großem Einsatz geführt", schrieb er auf Twitter. "Danke für diese Leistung für unsere CSU und für Bayern."

Mit seinem Rücktritt vom CSU-Vorsitz beugt sich Seehofer dem massiven Druck aus seiner Partei, der schon seit dem Absturz bei der Bundestagswahl 2017 immer stärker geworden war und der nach der Pleite bei der Landtagswahl Mitte Oktober nochmals zunahm.

Dass er den Parteivorsitz vorzeitig abgeben will, hatte Seehofer schon bei dem Treffen der engsten CSU-Spitze am Sonntag angekündigt, aber den Termin noch offengelassen. Zuvor hatten ihm die CSU-Bezirksvorsitzenden in teils deutlichen Worten den einhelligen Wunsch der Parteibasis nach einem personellen Neuanfang übermittelt.

Seehofer war 2008 erstmals zum CSU-Vorsitzenden gewählt worden. Von 2008 bis März 2018 war er auch bayerischer Ministerpräsident - diesen Posten musste er auf Druck seiner Partei dann an Söder abgeben. Er blieb dafür CSU-Chef - und wurde zugleich neuer Bundesinnenminister. (dpa)

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