Politik

Hat Grund zur Freude: 41 Prozent der Menschen im Freistaat sehen in Markus Söder den besten CSU-Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2018. (Foto: dpa)

14.01.2015

Söder beliebtester "Kronprinz"

Unfrage: Die CSU verliert etwas an Zustimmung - aber die Opposition kann daraus kein Kapital schlagen. AfD liegt bei unter fünf Prozent

Finanzminister Markus Söder (CSU) setzt sich im Rennen der "Kronprinzen" um die Nachfolge von Ministerpräsident Horst Seehofer deutlich ab - zumindest laut einer Umfrage. 41 Prozent der Menschen im Freistaat sehen in Söder den besten CSU-Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2018, wie eine Umfrage des Instituts Infratest dimap im Auftrag des BR-Politikmagazins "Kontrovers" ergab. Nur 24 Prozent trauen diese Aufgabe Wirtschaftsministerin Ilse Aigner zu. Wäre am kommenden Sonntag Landtagswahl, könnte die CSU mit der absoluten Mehrheit rechnen. Die AfD würde den Sprung ins Parlament verpassen.
Im Rennen der "Kronprinzen" lagen Söder und Aigner vor einem Jahr noch gleichauf. Weitere Konkurrenten brauchen die beiden Politiker der Umfrage zufolge nicht zu fürchten: Nur zwölf Prozent der Befragten sehen in Innenminister Joachim Herrmann den geeigneten CSU-Spitzenkandidaten. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt kommt nur auf sieben Prozent.
Bei der Sonntagsfrage liegt die AfD bei vier Prozent. Die CSU erreichte 46 Prozent - drei Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr. Dies würde dennoch für die Fortsetzung der Alleinregierung ausreichen. Denn laut Umfrage scheitern mehrere kleinere Parteien derzeit an der Fünf-Prozent-Hürde. Die drei Oppositionsfraktionen im Landtag lägen demnach zusammen bei unter 40 Prozent: Die SPD liegt der Umfrage zufolge bei 19 Prozent. Die Freien Wähler kämen auf zehn, die Grünen auf neun Prozent. FDP und Linke würden mit je drei Prozent den Sprung in den Landtag verpassen.

Seehofer freut sich über die Ergebnisse der AfD

CSU-Chef Horst Seehofer erklärte, er sei hoch zufrieden: "Das ist ein sehr erfreulicher Zwischenstand." Besonders erfreulich fand Seehofer das schlechte Umfrageergebnis der AfD: "Das ist für mich ein sehr schönes Signal. Das befriedigt mich." Ebenso zufrieden war Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger mit den zehn Prozent seiner Partei: "Das ist ein Arbeitsauftrag für die Zukunft." Insgesamt jedoch war in der Umfrage von einem Aufwärtstrend für die Opposition nichts zu spüren, obwohl die CSUdeutlich schlechter abschnitt als vor einem Jahr.
Auch die SPD zeigte sich zufrieden. Man liege stabil bei um die 20 Prozent, erklärte Fraktionschef Markus Rinderspacher. "Wir sehen die jetzigen Ergebnisse als Auftrag, unsere erfolgreiche Arbeit insbesondere im Bereich der Sozialpolitik fortzusetzen."
Ebenfalls zufrieden: Hubert Aiwanger, Vorsitzender der Freien Wähler. "Das ist ein Arbeitsauftrag für die Zukunft. Die Bürger haben Vertrauen in die Arbeit der Freien Wähler. Wir arbeiten weiter an einer besseren Politik für unsere Heimat – von der Stärkung der Regionen über eine bessere Bildungspolitik bis hin zur regionalen Energiewende."

Grüne: "CSU erhält Quittung für rechte Parolen"

Die Grünen sehen in den Umfrageergebnissen einen "Anspor für Grün-pur": "Das ist ein stabiles Ergebnis für uns Grüne", erklärte der Landesvorsitzender Eike Hallitzky. "Es ist ein Ansporn für uns, nach den erfolgreichen Kommunal- und Europawahlen konsequent auf Grün-pur zu setzen und uns auf urgrüne Themen zu konzentrieren, die auch die Schlüsselthemen für Bayerns Zukunft sind: Der Kampf gegen die Seehofer'sche Blockade in der Energiepolitik, die individuelle Förderung jedes Kindes an unseren Schulen und der Schutz unserer bäuerlichen Landwirtschaft vor großen Agrarfabriken." Landesvorsitzende Sigi Hagl ergänzte: "Der hohe Zuspruch in der Bevölkerung für die Aufnahme von Flüchtlingen in Bayern ist eine klare Botschaft für eine offene Gesellschaft und eine Absage an platte rechte Parolen. Die CSU-Strategie, Stimmen am rechten Rand zu fischen, ist nicht aufgegangen." Sie habe ihren Zenit überschritten.
Sehr zufrieden sind die Bayern laut Infratest mit der wirtschaftlichen Lage im Freistaat. 89 Prozent bewerten sie als gut oder sehr gut - der höchste jemals bei dieser Umfrage gemessene Wert.
(dpa/ BSZ)

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