Politik

11.01.2019

Söders geplantes Autoforum: gute Idee

Ein Kommentar von Ralph Schweinfurth

Sei es die Unterhaltungselektronik, die Textilindustrie oder die Stahlproduktion – ständig verliert Deutschland extrem hohe Wertschöpfungsanteile an asiatische Unternehmen. Jetzt droht das gleiche Schicksal bei der E-Mobilität. China ist hier der größte Treiber. Weshalb es im Grunde erfreulich ist, dass Ministerpräsident Markus Söder nun ein Autoforum gründen will. Die heimische Fahrzeugindustrie kriegt es ja wegen ihrer permanenten Fokussierung auf die Optimierung ihrer Benziner und Diesel nicht auf die Reihe, sich selbst zukunftsfest zu positionieren. Den Megatrend E-Mobilität hätte sie beinahe verschlafen.

Peinlich genug ist schon allein der Umstand, dass bayerische Verkehrsbetriebe, wenn sie die innerörtliche Luftqualität verbessern wollen, E-Busse im Ausland ordern müssen. So sah sich zum Beispiel die Stadt Fürth im vergangenen Herbst gezwungen, in Polen einzukaufen, weil die deutschen Hersteller keine E-Busse offerieren. Der bayerische Platzhirsch MAN hat diese zwar im Angebot, aber bisher nur als sogenannte Feldversuchsfahrzeuge. Eines davon wird dieses Jahr in München unterwegs sein. Die Serienproduktion dieser Busse startet aber erst im Jahr 2020.

Jetzt muss Söder das Autoforum allerdings richtig ausgestalten

Jetzt kommt es darauf an, dass Söder das Autoforum so ausgestalten lässt, dass daraus eine Innovations-, Kommunikations- und Kooperationsplattform für die Hersteller und ihre Zulieferer wird. BMW hat sich zwar mit Blick auf die E-Auto-Produktion schon signifikante Abnahmemengen aus der bei Erfurt neu entstehenden Batteriefabrik des chinesischen Herstellers CATL gesichert. Sinnvoll wäre es aber auch, wenn Audi und MAN ihren Bedarf dort deckten.

An der bayerischen Autobranche hängen über 340 000 Arbeitsplätze sowie eine jährliche Wertschöpfung von über 40 Milliarden Euro. Dies gilt es zu erhalten – mit vereinten Kräften. Absatzpotenzial gibt es schließlich genug für alle.

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