Politik

Regensburg liegt an der Spitze der von Feinstaub geplagten Städte. (Foto: dpa)

04.01.2015

Tief durchatmen

Die Feinstaubbelastung im Freistaat ist gesunken - nur Regensburg, Bamberg und Schweinfurt verzeichneten einen leichten Anstieg

Die Feinstaubbelastung ist in vielen Städten Bayerns gesunken. Daten des Umweltbundesamtes zeigen, dass der zulässige Grenzwert im vergangenen Jahr vielerorts an deutlich weniger Tagen überschritten wurde als 2013. Am deutlichsten ist der Rückgang in München. Nach 39 Tagen im Vorjahr war die Feinstaubkonzentration an der Messstation Landshuter Allee nur noch an 17 Tagen höher als erlaubt. Auch in Nürnberg, Augsburg, Ingolstadt, Lindau, Passau und Kempten ist die Luft sauberer geworden.

An der Spitze der von Feinstaub geplagten Städte liegt Regensburg mit 30 Überschreitungen im vergangenen Jahr - zwei mehr als 2013. Auch Bamberg und Schweinfurt verzeichneten einen leichten Anstieg. Die EU-Vorgabe, wonach die Feinstaubbelastung an maximal 35 Tagen im Jahr über 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft liegen darf, hielten alle bayerischen Städte ein. Das Konzept der Umweltzonen wirke, er klärten die Landtags-Grünen am Sonntag. «Die positiven Effekte sind allerdings noch zu gering», teilte ihr umweltpolitischer Sprecher Christian Magerl mit. Etwa bei den gefährlichen Stickoxidwerten könne noch keine Entwarnung gegeben werden. In den Städten seien deshalb dringend neue Verkehrskonzepte notwendig - weg vom Auto und hin zu öffentlichen Verkehrsmitteln sowie dem Fahrrad. «Die Ballungsräume München und Nürnberg müssen dabei eine Vorreiterrolle spielen. Sie haben ideale Voraussetzungen für die Vernetzung unterschiedlicher Verkehrsträger und die damit einhergehende Entlastung der Bewohnerinnen und Bewohner von gesundheitsgefährdenden Luftschadstoffen», sagte Magerl.

Eine genaue Auswertung der Daten legte das Umweltbundesamt in Dessau-Roßlau zunächst nicht vor. «Die Feinstaubbelastung schwankt von Jahr zu Jahr sehr stark», sagte ein Amtssprecher auf Anfrage. Neben dem Verkehr und der Industrie beeinflusst auch das Wetter die Konzentration der kleinen Partikel in der Luft - etwa wenn bei einer Inversionswetterlage kalte Luft wärmere einschließt und so einen Luftaustausch verhindert. Um die Feinstaubbelastung weiter zu senken, fordert das Umweltbundesamt (UBA) eine Weiterentwicklung der Umweltzonen, etwa mit Vorgaben für Baumaschinen. «Viele dieser Maschinen haben keine Rußpartikelfilter», kritisierte der Sprecher. Das Nonplusultra seien Umweltzonen aber nicht. Lkw-Fahrverbote oder Tempo-30-Zonen könnten weitere sinnvolle Maßnahmen sein, um Feinstaub aus den Städten zu vertreiben.

Feinstaub kann beim Menschen Asthma, Bronchitis oder Krebs auslösen. Nach UBA-Berechnungen sterben jedes Jahr rund 47 000 Menschen vorzeitig aufgrund zu hoher Feinstaubbelastung. (dpa)

Kommentare (1)

  1. Roland am 05.01.2015
    Für mich liegt die Feinstaubbelastung überwiegend an Maschinen für den
    Haus- und Strassenbau, da hierfür keinerlei gesetzliche Vorschriften vorliegen!
    Warum wird hier nichts getan?
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