Unser Bayern

Heiterer Stuck, prächtige Fresken: Hier die Anbetung der Hirten von Joseph Mages (1728 bis 1769). (Foto: Schönborn)

21.10.2011

Es war eine Arbeit, zu der es "Hirn im Kopf braucht"

Die Chronik der Äbtissin Elisabeth II. von Oberschönenfeld hat hohe wissenschaftliche Bedeutung


Im 28. August 2011 feierte Kloster Oberschönenfeld seinen 800. Jahrestag. Nach alter Überlieferung soll das größte bis heute bestehende Zisterzienserinnenkloster, das noch immer prachtvoll im Naturpark Augsburg Westliche Wälder liegt und neben dem Kloster auch das Schwäbische Volkskundemuseum beherbergt, im Jahr 1211 gegründet worden sein. Eine Urkunde ist nicht erhalten, doch seit Äbtissin Elisabeth II. diese Jahreszahl in ihrer Chronik festgehalten hat, wird zu diesem Datum gefeiert. Es spricht auch nichts gegen dieses Gründungsjahr. Die Gründungsüberlieferung ist jedoch nicht das einzige, was die gelehrte Dame überliefert hat. Viele Daten zur Klostergeschichte von Oberschönenfeld sind ihrer Handschrift zu verdanken. Maria Elisabeth Herold lenkte als Äbtissin Elisabeth II. die Geschicke des Klosters Oberschönenfeld von 1633 bis 1657. Sie war eine gebildete Frau, äußerst belesen und besaß eine Reihe eigener Bücher, die sie später testamentarisch der Klosterbibliothek überließ. Elisabeth Herold, die 33. Äbtissin des Klosters, gilt allgemein als die bedeutendste Klosterfrau Oberschönenfelds und die Erinnerung an sie ist dort noch heute lebendig. 1599 wurde sie in Ellingen als Tochter des Balleirates Johann Jakob Herold, eines promovierten Juristen und höheren Beamten des Deutschen Ordens geboren. Ihr stattliches Elternhaus, das der Vater nur wenige Jahre vor ihrer Geburt errichtet beziehungsweise umgebaut hatte, steht (im Laufe der Zeit allerdings verändert) noch heute und beherbergt das Hotel „Römischer Kaiser". Maria Elisabeth Herold, die im Dunstkreis des Deutschen Ordens von Kind an eine geistliche Prägung erhalten hatte, war bereits mit elf Jahren zur Ausbildung als so genannte Schultochter nach Oberschönenfeld gekommen, hat 1615 dort ihr Gelübde abgelegt und wurde als noch junge Frau am 17. August 1633 zur Äbtissin erwählt, als sich der Konvent auf der Flucht vor der Soldateska des Dreißigjährigen Krieges zu Hall in Tirol befand. Bereits wenige Jahre nach ihrem Amtsantritt, in den Jahren 1636 und 1637 begann sie trotz oder gerade wegen der unruhigen Kriegszeiten, die auch am Kloster Oberschönenfeld nicht spurlos vorüber gingen und von Plünderungen, Exil und Armut geprägt waren, mit der Sichtung der Archivalien und der Abfassung einer 480 Seiten umfassenden großformatigen handschriftlichen Chronik. Die Arbeit zog sich über mehrere Jahre hin, mindestens bis 1643. Gerade in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges und kurz danach erscheinen mehrfach Nonnen als Verfasserinnen von Klostergeschichten und Chroniken. Die Geschichte ihres Klosters war ihnen nicht allein aufgrund zahlreicher Dokumente in den Archiven oder aus Erzählungen und Legenden bekannt, sondern auch durch Grabsteine, Epitaphien, Kunstgegenstände und nicht zuletzt durch die Gebäude selbst.  (Cornelia Oelwein) Lesen Sie den ganzen Beitrag in der Oktober-Ausgabe von Unser Bayern.

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