Wirtschaft

Rotes Licht für die Mitarbeiter: Bosch kürzt in seiner Industriesparte massiv Stellen. (Foto: dpa)

03.11.2015

Bosch Rexroth will in Lohr am Main massiv Jobs streichen

Allein in Bayern könnten rund 850 Stellen wegfallen

Der Technologiekonzern Bosch kürzt in seiner Industriesparte massiv Stellen. In den kommenden drei Jahren sollen bis zu 1150 Stellen an sechs deutschen Standorten der Tochterfirma Bosch Rexroth wegfallen, wie das Unternehmen mit Sitz in Lohr am Main (Landkreis Main-Spessart) heute mitteilte. Zur Begründung wies die Firma auf die weltweit sinkende Nachfrage nach den angebotenen Produkten. Insgesamt drei Standorte in Bayern sind betroffen.

Es geht um den Firmenbereich Mobile Anwendungen, wo Bauteile etwa für Bagger, Gabelstapler und Traktoren hergestellt werden. In dieser Sparte arbeiten in Deutschland 6200 Menschen - etwa jeder Fünfte dürfte spätestens 2019 seinen jetzigen Job verloren haben. Insgesamt arbeiten bei der Bosch-Tochter weltweit 33 700 Menschen, davon etwa 16.000 in Deutschland (Stand: Januar 2015).

Hektischer Aktionismus


Die IG Metall kritisierte den "hektischen Aktionismus", den Bosch Rexroth zeige. "Bei Schwierigkeiten in einem Bereich reflexartig den Rotstift an den Personalkosten anzusetzen, greift deutlich zu kurz", sagte IG-Metall-Bezirksleiter Jürgen Wechsler. Einschränkungen beim Entgelt mache die Gewerkschaft nicht mit. "Die Beschäftigten zahlen nicht die Zeche für Fehler beim Management."

In Stein gemeißelt ist der Stellenabbau noch nicht. Nach Darstellung von Firmenchef Karl Tragl könnten weniger Jobs gestrichen werden, sollte sich die Arbeitnehmerseite in den noch ausstehenden Gesprächen etwa über den Sozialplan bewegen.

Lage ist einigermaßen festgefahren


Doch die Lage ist einigermaßen festgefahren: Gespräche gibt es schon seit dem Sommer, als die Firma ihre Pläne für einen 450 Millionen Euro schweren Sparkurs vorstellte, das Ausmaß der Jobkürzungen aber noch offenließ. Seither wirft die IG Metall der Firmenspitze immer wieder vor, nicht mit offenen Karten zu spielen.

In Bayern wird der Rotstift an der Firmenzentrale in Lohr am Main in Unterfranken angesetzt. Dort sollen bis zu 145 von 600 des betroffenen Bereichs wegfallen. In Elchingen (Landkreis Neu-Ulm/Schwaben) ist die Kürzung von bis zu 610 von 2470 Stellen geplant, in Augsfeld, einem Ortsteil von Haßfurt (Landkreis Haßberge/Unterfranken), könnten es 110 von 450 sein.  
Weitere betroffene Firmenanlagen sind in Baden-Württemberg (Horb und Schwieberdingen) und imSaarland (Homburg). Bereits vor einemJahr hatte es schlechte Nachrichten für die Beschäftigten gegeben, damals hatte Bosch Rexroth den Abbau von 580 Jobs in einem anderen Bereich angekündigt.
(Wolf von Dewitz, dpa)

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