Wirtschaft

Dem Autozulieferer Leoni machen gerade zusätzliche Bestellungen schwer zu schaffen. (Foto: dpa)

10.11.2015

Automobilzulieferer Leoni hat Ärger wegen zu vieler Aufträge

Ein Werk hat zu viele Bestellungen angenommen - das kostet Geld

Normalerweise sind viele Aufträge für ein Unternehmen eine gute Nachricht - dem Autozulieferer Leoni hingegen machen zusätzliche Bestellungen derzeit schwer zu schaffen. Denn ein Werk in Rumänien hatte mehr Aufträge angenommen, als es unter normalen Umständen abarbeiten kann. Deshalb sind einige Projekte "dieses Jahr aus dem Ruder gelaufen", wie Konzernchef Dieter Belle heute einräumte. Einen Tag zuvor hatte bereits der Chef der betroffenen Bordnetz-Sparte seinen Hut genommen. Hohe Kosten für zusätzliches Personal reißen ein Loch in die bisherige Finanzplanung des Kabel-Spezialisten.

"Vom Grundsatz sind wir eigentlich froh, wenn die Dinge stärker nachgefragt werden", stellte Belle klar. Es habe aber Fehler im Projektmanagement gegeben. An dem Standort in Rumänien habe Leoni "die Projektvielfalt nicht im Griff gehabt". Das habe dazu geführt, dass von vielen Seiten innerhalb des Konzerns Aufträge an das rumänische Werk gegeben wurden. "Da fehlten die Steuerungsmechanismen, um zu sagen: "Halt, stopp, es geht nicht weiter"", sagte Belle. Stattdessen müssten jetzt Mitarbeiter vor allem aus Serbien in dem rumänischen Werk aushelfen. Bei Projekten, die 2016 starten sollen, ist Leoni aber optimistisch, mit Hilfe einer Beratungsfirma rechtzeitig gegengesteuern zu können.

Ergbnis sackte ab


Wegen der hohen Kosten sackte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im dritten Quartal um 14,1 Prozent im Jahresvergleich auf 29,8 Millionen Euro ab. Unterm Strich sank der Gewinn um 2,9 Prozent auf 15,6 Millionen Euro. Der Umsatz legte dagegen um 9,7 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zu. Nach heftigen Verlusten am Vortag gab die Aktie am Dienstag erneut um 2,8 Prozent nach.

Bereits am Montag hatte Leoni den Abschied vom bisherigen Bordnetz-Vorstand bekannt gegeben; in der Sparte waren die Probleme angefallen. Zugleich hob Leoni die Umsatzprognose von 4,3 auf 4,4 Milliarden Euro für das laufende Jahr an. Das Ebit solle bei 130 Millionen Euro landen - vor der Gewinnwarnung im Oktober hatte Leoni hier einen Wert von 200 Millionen Euro als Zielmarke ausgegeben. Leoni ist nicht das einzige Unternehmen der Zulieferbranche, das derzeit mit zu hohen Bestellungen kämpft.
(Felix Frieler, dpa-AFX)

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