Es geht um 78 Millionen Euro Schadenersatz. Hannes Kuhn, Gründer der insolventen Solar Millennium AG aus Erlangen, streitet weiterhin mit zwei Journalisten und der Süddeutschen Zeitung (SZ) vor Gericht. Wie berichtet, hatte die 11. Zivilkammer am Landgericht Nürnberg-Fürth am 25. Oktober 2018 Kuhns Klage abgewiesen. Für die Kammer hatte der Kläger nicht nachweisen können, dass ihm wegen eines Artikels in der SZ vom 25. Juli 2013 ein Zig-Millionen-Geschäft entgangen war.

Damit will sich Hannes Kuhn offensichtlich nicht abfinden: Auf Nachfrage der Staatszeitung bestätigte nun Nürnbergs Justizsprecher Friedrich Weitner den fristgerechten Eingang des Berufungsschreibens. „Derzeit läuft die Frist, die Berufung zu begründen“, ergänzt Weitner am Telefon. Danach muss der 3. Zivilsenat am Oberlandesgericht Nürnberg entscheiden, ob er sich mit dem Fall befasst oder die Berufung für unbegründet hält.

SZ-Wirtschaftsredakteur Uwe Ritzer, einer der beklagten Journalisten, erklärt dazu: „Wir halten dies für einen weiteren Einschüchterungsversuch und sehen der Berufung gelassen entgegen.“
(Heinz Wraneschitz)