Wirtschaft

Fair erzeugte Milch erkennt der Verbraucher an der schwarz-rot-goldenen Kuh auf der Verpackung. Die „Faironika“ ist das Maskottchen der Streikbewegung der vergangenen zwei Jahre. foto die-faire-milch.de

22.01.2010

Die faire Milch kommt in die Supermarktregale

Der Bundesverband der deutschen Milchviehhalter sorgt mit dem eigenen Label für auskömmliche Erlöse für seine Mitglieder

99 Cent für den Liter Voll- und 89 Cent für den Liter Magermilch. Mit diesem auf den ersten Blick nicht ungewöhnlichen Preis will der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) jetzt die Verbraucher zum Kauf fair erzeugter Milch bewegen. „Unsere Bauern erhalten pro Liter 40 Cent“, sagt BDM-Sprecher Hans Foldernauer. Damit könnten die Milchviehhalter auskömmlich wirtschaften.
Seit Monaten ist der Milchpreis wegen weltweiter Überangebote im Keller und so manch ein Betrieb musste bereits aufgeben, weil er nicht mehr kostendeckend arbeiten konnte. Das soll sich mit der fairen Milch ändern. „Wir hatten die Idee für ein eigenes Milchlabel schon vor drei Jahren“, erklärt Foldernauer. Da aber jedes BDM-Mitglied selbst noch einen landwirtschaftlichen Betrieb hat, blieb nicht so viel Zeit übrig, um die faire Milch schneller in die Supermarktregale zu bekommen.
Erhältlich ist die faire Milch bereits in 300 Tegut-Märkten in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen. Seit diese Woche sind 1200 Rewe-Märkte in diesen drei Bundesländern hinzugekommen.
Die faire Milch wird nachhaltig und traditionell hergestellt und stammt von Familienbetrieben aus aus Bayern, Baden- Württemberg und Hessen. Es ist konventionelle Milch, die aber garantiert 100-Prozent gentechnikfrei erzeugt wird. Außerdem werden die Kühe der rund 150 Lieferbetriebe der Milchvermarktung Süddeutschland (MVS), einer BDM-nahen Liefergemeinschaft aus Freising, überwiegend mit Grünfutter von hofnahen Wiesen gefüttert. Deshalb ist die faire Milch im Vergleich zu herkömmlicher Milch besonders reich an wertvollen Omega-3-Fettsäuren. Da die faire Milch ausschließlich von Höfen aus den drei süddeutschen Bundesländern kommt, sichert das den Bestand der gewachsenen, traditionellen Familienbetriebe und somit Arbeitsplätze in der Region. „Wir bieten bewusst keine Milch in Bio-Qualität an, weil wir sonst unseren BDM-Mitgliedern, die Biomilch erzeugen, Konkurrenz machen würden“, erklärt Foldenauer.
Darüber hinaus bemüht sich der BDM die Transportwege auf ein Minimum zu reduzieren. Noch wird die faire Milch für die Weiterverarbeitung zu einer Molkerei ins südhessische Schlüchtern gekarrt. „Wir sind aber nach wie vor auf der Suche nach Molkereien vor Ort“, erklärt Foldenauer. Aber viele Akteure der bayerischen Milchwirtschaft betrachten den BDM immer noch als Rebellen, mit dem man keine Geschäfte macht. Obwohl die Milcherzeuger beim BDM mehr erlösen.
Vorwiegend Bauern aus dem Bayerischen Wald und Niederbayern, die für das neue Lidl-Label „Ein gutes Stück Heimat“ vor etwa einem Jahr rekrutiert wurden, verdienen deutlich weniger. „Der Flurfunk spricht von 0,7 Cent pro Liter über dem Marktpreis“, erläutert Foldenauer. Somit kämen die Bauern auf Erlöse zwischen 25 und 27 Cent.
(Ralph Schweinfurth)

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