Wirtschaft

Osram hat gestern ein Applicationcenter in Shanghai eröffnet. Geschäftskunden aus dem asiatischen Raum können Produkte vor Ort in Anwendung erleben. (Foto: Osram)

10.11.2015

Die Marschroute für den Osram-Umbau ist abgesteckt

Rund ein Drittel der Beschäftigten wird künftig für die neue Tochtergesellschaft arbeiten

Der radikale Umbau des Lichtkonzerns Osram wird konkret: Mittlerweile ist entschieden, welche Werke ganz oder in Teilen bei Osram bleiben und welche in die neu zu gründende Tochter abgespalten werden. Über das laufende Sparprogramm hinaus solle der Umbau in Deutschland keine zusätzlichen Arbeitsplätze kosten. Ein Unternehmenssprecher bestätigte entsprechende Informationen heute in München. "Das zeigt, dass wir Fortschritte bei der Verselbstständigung des Lampengeschäfts machen." 

Osram kämpft seit Jahren mit dramatischen Umbrüchen auf dem Lichtmarkt mit dem rasanten Technologiewandel hin zu Leuchtdioden. Das Unternehmen durchläuft derzeit die zweite Sparwelle in Folge mit dem neuerlichen Abbau tausender Jobs. Vor diesem Hintergrund hatte Vorstandschef Olaf Berlien im April die Abspaltung des Geschäfts mit Halogen- und Energiesparlampen, aber auch modernen LED-Lampen, auf den Weg gebracht. Die Sparte soll in eine eigenständige Tochter mit dem Arbeitstitel "Lamps" ausgegliedert werden. Betroffen sind voraussichtlich etwa 11.000 der zuletzt rund 33.000 Beschäftigten des Konzerns, davon in Deutschland voraussichtlich etwas weniger als 3000 Mitarbeiter. 

Werke in Berlin und Eichstätt werden aufgeteilt


Aufgeteilt werden den Plänen zufolge die Osram-Werke in Berlin und Eichstätt, aber auch die Unternehmenszentrale in München. Der Standort Schwabmünchen, der Vorerzeugnisse für Lampen fertigt, soll ebenso bei Osram verbleiben, wie das größte deutsche Osram-Werk in Regensburg. Augsburg dagegen wird bis auf das dort angesiedelte Qualitätsmanagement und bestimmte Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zu "Lamps" übergehen. Organisatorisch soll die Abspaltung bis April kommenden Jahres über die Bühne sein, ab Juli kommenden Jahres soll die Tochter dann als rechtlich eigenständiges Unternehmen agieren können. 

Unternehmensführung und Arbeitnehmervertreter hatten sich kürzlich rechtsverbindlich auch auf einen sogenannten sozialen Rahmen dafür geeinigt, wie auch die "Süddeutsche Zeitung" berichtete. Demnach wurden unter anderem die derzeit geltenden Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten bis Ende 2018 gesichert und festgelegt, dass Betriebsvereinbarungen weiter gelten. Die Arbeitnehmervertreter ließen sich auch zusichern, dass sie im Falle eines Eigentümerwechsels rechtzeitig und umfassend eingebunden werden. Osram verpflichtete sich mit der Vereinbarung zudem, bei potenziellen Käufern sicherzustellen, dass sie "redliche Arbeitgeber" sind.

Was genau aus der Tochter wird, ist aber bisher offen. Derzeit soll es etwa eine Handvoll Interessenten für sie geben, doch dürfte die Erarbeitung des Datenraums noch einige Wochen in Anspruch nehmen. Grundsätzlich kommen Joint-Ventures, Partnerschaften oder der Einstieg eines Finanzinvestors ebenso infrage, wie ein sogenannter Spin-Off, also die Abspaltung über die Börse, wie Berlien deutlich gemacht hatte. Weitere Details könnte es an diesem Mittwoch geben, wenn Berlien die Jahresbilanz von Osram vorlegt.
(Christine Schultze, dpa)

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