Wirtschaft

Viel Glas dominiert die neue Halle. (Visualisierung: NürnbergMesse)

17.08.2012

Die Nürnberger Messe expandiert wieder

Im Januar 2014 soll eine neue Halle fertig sein, damit die Spielwarenschau mehr Platz hat

Lieber Geld in die NürnbergMesse investieren als anderswo in Bayern!“ Mit diesen deutlichen Worten unterstreicht der aus der Frankenmetropole stammende bayerische Finanzminister Markus Söder (CSU) beim Spatenstich zum Neubau der Messehalle 3A, wie wichtig ihm und dem Freistaat eine prosperierende Metropolregion Nürnberg ist. Denn Messen sind laut Söder, der auch stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der NürnbergMesse ist, für die Wirtschaftsstruktur einer Region ein strategisches Moment.
„Wir konkurrieren mit Shanghai und New York“
Eröffnet werden soll die neue Halle im Januar 2014 zur nächsten Spielwarenmesse. Dann endlich wird für die Aussteller dieser für Nürnberg so wichtigen Messe mehr Kapazität zur Verfügung stehen. „Wir haben allein jetzt schon 300 Unternehmen auf der Warteliste“, verdeutlicht Ernst Kick, Vorstandsvorsitzender der Spielwarenmesse eG, den seit Jahren vorherrschende Engpass. Er ist froh, dass er mit dem neuen Geschäftsführungsteam der NürnbergMesse, Roland Fleck und Peter Ottmann, „reden und zukunftsträchtige Verträge schließen kann“. Unter der alten Geschäftsführung sei das nicht immer so möglich gewesen, klingt bei Kick im Subtext an. Und er macht auch klar, wie wichtig ein modernes und üppiges Messegelände ist: „Wir konkurrieren nicht mit den Messeplätzen in Deutschland, sondern mit Shanghai oder New York.“ Gerade die chinesische Staatsregierung unternehme alles, um ihre Messen zu subventionieren und zu protektionieren. Darum müsse sich auch der Messestandort Nürnberg weiterentwickeln. Die Spielwarenmesse gab deshalb auch ein Darlehen zum Bau der neuen Halle hinzu. Damit unterstreicht sie ihre Zugehörigkeit zu Nürnberg.
Doch die neue Halle wird nicht das Ende der Fahnenstange an baulichen Investitionen bei der NürnbergMesse sein. Nürnberg Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD), gleichzeitig auch Aufsichtsratsvorsitzender der NürnbergMesse, bringt es auf den Punkt: „Machen wir uns nichts vor. Wenn die Halle 3A steht, werden die alten Messehallen alt aussehen.“ Damit spielt er auf den Zentralbereich der NürnbergMesse an, der inzwischen fast 40 Jahre alt ist und mit modernen Messestandards nicht mehr mithalten kann. Die Hallen sind energetisch, optisch und bautechnisch veraltet. Vor allem die Hallenhöhen entsprechen nicht mehr den neuesten Anforderungen von Ausstellern.
Und da laut Maly die NürnbergMesse eine Umwegrentabilität von 800 Millionen Euro pro Jahr für die Metropolregion bringt, müsse nach wie vor in die bauliche Infrastruktur investiert werden. Nur so könne Nürnberg weiter in der Topliga der Messeplätze weltweit mitspielen.
Londoner Architekturbüro entwarf die neue Halle
Der Entwurf für die neue Halle stammt vom renommierten Londoner Architekturbüro Zaha Hadid. 3290 Tonnen Stahl (etwa die Hälfte des Gewichts des Eifelturms) und 2750 Quadratmeter Glas (entspricht rund 346.000 Glaswasserflaschen) werden in 18 Monaten verbaut. Dann wird das Nürnberger Messegelände über 170.000 Quadratmeter Hallenfläche verfügen – genauso viel wie das Münchner.
 Messe-Chef Roland Fleck verweist darauf, dass entgegen der ursprünglichen Beschlusslage eine Million Euro zusätzlich investiert wird: „Im Zuge des unter zeitlichem Hochdruck erfolgenden Planungsprozesses haben wir eine technische Chance erkannt und ergriffen, die Hallenfläche sehr kostengünstig um 900 auf rund 9000 Quadratmeter auszuweiten. Mit Zustimmung des Aufsichtsrats wird die NürnbergMesse deshalb statt 36 Millionen Euro nunmehr 37 Millionen Euro in den Neubau investieren.“
Wer auf dem Baufeld steht, an der Süd-Ost-Ecke des Messegeländes, empfindet den Bau der Halle als überaus folgerichtig, so Fleck. „Die Halle 3A fungiert einerseits als Scharnier zwischen der Ostspange und einer künftigen Südschiene.
Andererseits wird sie die künftige Visitenkarte der NürnbergMesse für all diejenigen sein, die dort zu den Veranstaltungen im Event-Dreieck ‘Messe-Arena-Stadion’ anreisen.“
(Ralph Schweinfurth)

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