Wirtschaft

03.02.2012

Eine präventive Maßnahme

Initiatoren ziehen positive Bilanz der „Beschäftigungsbrücke Bayern“

Die „Beschäftigungsbrücke Bayern“ wurde 2009 von den Bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbänden bayme vbm initiiert und eingerichtet. Die Bundesagentur für Arbeit und das bayerische Wirtschaftsministerium unterstützen das Aktionsprogramm. Es richtet sich speziell an Jung-Ingenieure und Jung-Facharbeiter, die ihre Ausbildung oder ihr Studium beendet haben und – bedingt durch die wirtschaftliche Lage – keine unmittelbare Beschäftigung finden. Damit leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag, die dringend benötigten Fachkräfte inn Bayern zu halten.
Kurz vor Programmende Ende März diesen Jahres zogen Vertreter von Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften eine positive Bilanz zur Initiative „Beschäftigungsbrücke Bayern“. Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) hob die Einzigartigkeit des Projekts hervor. Die „Brücke“ soll den jungen Facharbeitern und Ingenieuren laut Zeil zeigen: „Wir wollen, dass ihr als Fachkräfte zur Verfügung steht, wenn es wieder aufwärts geht.“ Denn man müsse offensiv dem drohenden Fachkräftemangel begegnen und qualifizierte Arbeitnehmer für Bayern gewinnen. Dies sei wichtig für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Wirtschaft.
Ziel der „Beschäftigungsbrücke“ war und ist es, jungen Menschen den beruflichen Einstieg zu ermöglichen, so Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der bayme vbm und Initiator des Projekts, und das in einer konjunkturellen Phase, in der die Betriebe ihre Personalpolitik sehr defensiv gestalten mussten.
Der Vorteil für die Firmen bestand darin, erklärte Brossardt, dass sie den qualifizierten Nachwuchs trotz Krise an sich binden konnten. Denn jede Nachwuchskraft, die heute verloren geht, wird nach Ansicht des bayme vbm-Hauptgeschäftführers den Betrieben angesichts des Fachkräftemangels in der Zukunft doppelt fehlen. Der Vorteil für die jungen Leute liege auf der Hand: Sie haben einen Arbeitsplatz. „Unsere Botschaft, die wir durch die Beschäftigungsbrücke an die junge Generation vermitteln wollten, war so simpel wie wichtig: Ihr werdet gebraucht.“
Für Brossardt ist das Konzept der „Beschäftigungsbrücke Bayern“ aufgegangen. 274 Jung-Facharbeiter sind seit dem Beginn des Projekts in der „Brücke“ tätig oder tätig gewesen. Aktuell sind noch 56 Jung-Facharbeiter in der „Brücke“ beschäftigt, die nach Brossardts Ansicht ohne die „Beschäftigungsbrücke“ auf der Straße stehen würden. Gut die Hälfte der bereits aus der „Brücke“ ausgetretenen Kandidaten ist inzwischen vom Ausbildungsbetrieb in eine feste Anstellung übernommen worden. Sieben Prozent haben einen neuen Arbeitsplatz anderswo gefunden. 15 Prozent haben sich entschieden, eine weiterführende Schule zu besuchen. 25 Prozent sind dauerhaft in Zeitarbeitsunternehmen gewechselt und für lediglich fünf Kandidaten geht es laut Brossardt zunächst nicht weiter. Bei den Jung-Ingenieuren wurden 166 Bewerber aus der Datenbank direkt von den Unternehmen eingestellt.
Mit dem Projekt habe man zwar nicht die Welt verändert, so Brossardt, aber zum richtigen Zeitpunkt, die richtige Message, ein Stück Optimismus, der Gesellschaft gegeben. Gleichzeitig ist die „Beschäftigungsbrücke Bayern“ für den bayme vbm-Hauptgeschäftsführer ein Beleg dafür, „dass Unternehmen und Gewerkschaften in Krisenzeiten einvernehmlich effektive Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung ergreifen können“.
Ralf Holtzwart, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit, betonte, dass sich die Bundesagentur deshalb an dem Projekt beteiligt, da es „eine innovative, auf Prävention gerichtete Maßnahme ist“. Die „Brücke“ gibt Hoffnung und Zuversicht und ermöglicht eine Perspektive. Mit der Kombination aus individueller Qualifizierung und kurzfristiger Beschäftigung könnten die jungen Menschen ihr Wissen in den Unternehmen anwenden und zugleich ihre Kenntnisse erweitern.
(Friedrich H. Hettler)

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