Wirtschaft

Die Hauptgeschäftsstelle der Stadtsparkasse München. (Foto: SSKM)

27.02.2019

Fleischer wettert gegen EU-Bürokratismus

Stadtsparkasse München verzeichnet in allen Vertriebssegmenten deutliche Zuwächse

Im Rahmen der Bilanzpressekonferenz für das Geschäftsjahr 2018 hob Ralf Fleischer, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse München (SSKM), zuerst einmal die gesellschaftliche Verantwortung seines Hauses hervor. Die SSKM komme ihrer sozialen Verantwortung mit Spenden, Sponsorings und den fünf von ihr gegründeten und mit Kapital ausgestatteten Stiftungen nach. Hinzukommen laut Fleischer weitere 3,6 Millionen Euro als Spenden-Sammelergebnis über die seit Ende 2016 von der Stadtsparkasse ins Leben gerufene Online-Spendenplattform www.gut-fuer-muenchen.de. Die Spenden dieser Plattform kommen zu 100 Prozent den Förderprojekten zugute, da die Kosten für das Portal von der SSKM getragen werden.

Städtische
Mietpreisbremse

Darüber hinaus habe sich die Stadtsparkasse als Vermieter von knapp 2000 eigenen Wohnungen den Regelungen der neuen städtischen Mietpreisbremse der Landeshauptstadt und ihrer Wohnungsbaugesellschaften angeschlossen, erklärte Fleischer. So reduzieren sich mögliche Mietpreissteigerungen statt von maximal 15 Prozent innerhalb von drei Jahren auf zehn Prozent für einen Zeitraum von fünf Jahren.

Zu den nackten Zahlen erklärte Fleischer, dass die SSKM trotz eines schwierigen Jahrs und Umfelds die großen Herausforderungen sehr zufriedenstellend gemeistert hat. Die Stadtsparkasse habe ihren Erfolgskurs fortgesetzt und wachse weiter. So haben 2018 Kunden rund 7000 zusätzliche Girokonten eröffnet (insgesamt rund 515 000) und damit die Marktposition der Stadtsparkasse in München erneut gestärkt. Im Schnitt ist jeder zweite Münchner Kunde bei der Stadtsparkasse (819 000). Sie ist damit Marktführer in Bezug auf die Hauptbankverbindung von Privat- und Firmenkunden. Darüber hinaus habe im Schnitt jedes drittes Münchner Unternehmen eine Geschäftsbeziehung zur SSKM, „so viele Firmenkunden kann keine andere Bank auf sich vereinen“.

Im Stadtgebiet gibt es 17 BeratungsCenter, 31 Filialen, zehn Filialen mit tageweiser Öffnung, 45 SB-Filialen sowie 26 Stellen mit einem Geldautomaten.

In nahezu allen Vertriebsbereichen erzielte die SSKM große Erfolge, betonte Fleischer. So ist es ihr gelungen, ihr historisch bestes Provisionsergebnis von 2017 auch im abgelaufenen Geschäftsjahr in Höhe und knapp 124 Millionen Euro zu erzielen. Damit habe die Stadtsparkasse den weiteren Rückgang im Zinsergebnis teilweise kompensiert. Allerdings habe die SSKM für Negativzinsen und zusätzliche Zinssicherungsmaßnahmen knapp 13 Millionen Euro aufbringen müssen. Gleichzeitig betonte Fleischer, dass sein Haus Negativzinsen – soweit es der Markt zulasse – nicht an die Privatkunden weitergibt.

Die durchschnittliche Bilanzsumme in 2018 lag bei 18,2 Milliarden Euro und das Betriebsergebnis vor Bewertung bei gut 134 Millionen Euro (2017: rund 142,8 Millionen Euro). Nach Abzug des saldierten Bewertungsergebnisses von Zu- und Abschreibungen inklusive Vorsorgeaufwendungen in Höhe von -17 Millionen Euro liegt das Betriebsergebnis nach Bewertung bei rund 117 Millionen Euro. Insgesamt wird die SSKM für 2018 ein Jahresergebnis von mehr als 37,2 Millionen Euro (2017: rund 40,8 Millionen Euro) ausweisen.

Das Kreditvolumen im vergangenen Geschäftsjahr nahm – wie bereits im Vorjahr – um sieben Prozent beziehungsweise diesmal 880 Millionen Euro auf nunmehr 13,9 Milliarden Euro zu. Während dabei der Bestand an Krediten für Privatkunden bei 5,2 Milliarden Euro nahezu konstant blieb, legten die Ausleihungen an Unternehmen um 11,5 Prozent beziehungsweise 850 Millionen Euro auf 8,2 Milliarden Euro zu. Ferne sagte die SSKM knapp 5000 Baufinanzierungen mit einem Gesamtvolumen von 1,7 Milliarden Euro zu.

Anstieg aller Kundeneinlagen

Auch die Einlagen aller Kunden stiegen um 5,7 Prozent auf 15,7 Milliarden Euro (2017: 14,8 Milliarden Euro). Allein der Anteil von Privatkunden-Einlagen nahm um 650 Millionen Euro auf 13,1 Milliarden Euro zu. Privatkunden hielten zum Jahresende 68 Prozent ihrer Einlagen in täglich kündbaren Sichteinlagen. In puncto Wertpapiere hatten die Kunden bei der Stadtsparkasse München zum 31. Dezember 2018 einen Gesamt-Depotwert von 4,9 Milliarden Euro.

Zuversichtlich
in die Zukunft

Harsche Kritik übte Fleischer am Bürokratiewahnsinn der EU, aber auch der Bundesregierung. Als Beispiel nannte er eine rund 20 000 Seiten umfassende Verordnung der Europäischen Union. Jahr für Jahr kämen zwischen 20 und 25 neue Vorschriften, mal umfangreicher, mal weniger umfangreich, aus Brüssel. Gleichzeitig setze dann aber die Bundesregierung noch eins drauf und verschärfe diese zusätzlich. „Diese ständig zunehmenden Regulierungsvorschriften halten uns aber von unserer eigentlichen Arbeit ab“, kritisiert Fleischer.

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Fleischer, dass man auf der Zinsseite weiter verlieren und ins Minus abrutschen wird. Aus diesem Grund müsse sich die Stadtsparkasse noch effizienter aufstellen. Die ersten beiden Monate von 2019 seien sehr erfreulich verlaufen, sagte der Vorstandsvorsitzende. Das Ergebnis werde zum Jahresende zwar etwas niedriger sein wie 2018, allerdings geht er von keinen großen Verwerfungen im Kreditgeschäft aus. „Wir sind auf einem sehr guten Weg und eine kundenorientierte sowie zuverlässige Sparkasse. Wir gehen“, so Fleischer, „zuversichtlich in die Zukunft“. (Friedrich H. Hettler)

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