Wirtschaft

Die Zukunftscoaches und die Vertreter der Handwerkskammern stellten sich nach dem Workshop zum Gruppenfoto. (Foto: Metropolregion Nürnberg)

10.04.2014

Gemeinsam mehr bewegen:

Zukunftscoaches und Handwerkskammern der Metropolregion Nürnberg erarbeiten gemeinsame Projektideen

Fachleute aller vier Handwerkskammern in der Metropolregion Nürnberg trafen sich vor Kurzem im Berufsbildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer für Oberfranken in Bayreuth mit dem Netzwerk Zukunftscoaches. Ziel: Der gegenseitige Erfahrungsaustausch zum Thema Fachkräftesicherung für die Region und die Entwicklung von gemeinsamen Projektideen. In regional orientierten Arbeitsgruppen wurden konkrete Aktivitäten im Bereich Netzwerkarbeit, zur Beratung von Betrieben, Qualifizierungsmaßnahmen und Öffentlichkeitsarbeit gesammelt. Beispiele: Die Zukunftscoaches in Mittelfranken werden auf Anregung der HWK für die Nachqualifizierung werben - insbesondere im Nahrungsmittel-Handwerk. Die Handwerkskammer für Oberfranken will im Rahmen der Nachwuchsgewinnung ihre Zusammenarbeit mit den Zukunftscoaches u.a. in regionalen Projekten oder über die Arbeitskreise Schule-Wirtschaft weiter vertiefen. Für die Zielgruppe der Studienabgänger wird zum Beispiel das Team Nachwuchsförderung über die Zukunftscoaches persönliche Kontakte zu Ansprechpartnern der Arbeitsagentur aufbauen, die Abgänger der Univer-sität Bamberg betreuen. Durch die Beratung und passgenaue Vermittlung der Handwerkskammer können jungen Menschen Perspektiven in oberfränkischen Handwerksfirmen geboten werden, wenn diese ihr Studium aus diversen Gründen vorzeitig aufgeben. In den Landkreisen Unterfrankens, die der Metropolregion Nürnberg angeschlossen sind, wird es in Kooperation der Zukunftscoaches mit der Handwerkskammer eine Vortragsreihe für Betriebe geben, die Themen rund um die Probleme des demographischen
Wandels behandeln soll. In der Oberpfalz wird es regelmäßige Treffen der Zukunftscoaches mit Vertretern der Handwerkskammer geben, um die gemeinsame Projektarbeit zu verstärken. „Aus der engen Kooperation mit den Zukunftscoaches der Metropolregion Nürnberg ergibt sich ein breites Netzwerk, um die Betriebe in dieser Region für das Thema Fachkräfte noch stärker zu sensibilisieren“, so Toni Hinterdobler, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz. „Dabei sind die Zukunftscoaches auch Lotsen zu den jeweiligen Ansprechpartnern der Handwerkskammern. Nur so können Synergieeffekte zum Wohle der Betriebe in dieser Region optimal genutzt werden.“ Und Rolf Lauer, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Unterfranken dazu: „Zur Bewältigung der Folgen des demographischen Wandels und daraus folgend zur nachhaltigen Stabilisierung des Arbeitsmarktes bedarf es einer synergetischen Bündelung aller verfügbaren Kräfte. Die Handwerkskamer für Unterfranken begrüßt aus diesem Grunde den Ausbau der effizienzsteigernden Kooperation zwischen den Zukunftscoaches der Metropolregion Nürnberg und den beteiligten Handwerkskammern.“ „Mit dem von der Handwerkskammer Oberfranken entwickelten, flächendeckenden Konzept der Nachwuchssicherung‘ sehen wir uns für die Gestaltung des demographischen Wandels gut gerüstet. Wichtig hierbei ist, dass unsere Angebote auch direkt vor Ort die richtigen Zielgruppen erreichen“, so der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Oberfranken, Thomas Koller. „Durch eine intensive Zusammenarbeit mit den Zukunftscoaches werden wir dies noch stärker leisten können. Sie arbeiten vor Ort ganz konkret dafür, die Zukunftsfähigkeit ihrer Region zu sichern.“ Der Bayreuther Zukunftscoach Matthias Mörk stellte seine aktuellen Aktivitäten vor und nannte mögliche Ansatzpunkte der Zusammenarbeit. Dazu die Bayreuther Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe (Freien Wählervereinigung Bayreuther Gemeinschaft): „Der Zukunftscoach ist in Bayreuth eng eingebunden in die strategische Arbeit der Wirtschafts- und Regionalförderung und unterstützt den Ausbau von Kooperationen zwischen Wirtschaft, Universität und den Schulen.“ Jede Handwerkskammer stellte bei dem Treffen ein Beispielprojekt vor. Im Fokus: die Nachqualifizierung für an- und ungelernte Erwachsene sowie die Fachkräftesicherung. Handwerkskammer für Oberfranken: Mit dem Projekt Quali-ADAPT wurde ein standardisiertes Verfahren zur Vorbereitung auf Abschlussprüfungen entwickelt. Ziel: An- und ungelernte Menschen mit oder ohne Migrationshintergrund zum Berufsabschluss zu bringen und damit dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Das 2012 gestartete Projekt wurde bereits auf 12 Berufe erweitert. Hauptgeschäftsführer Thomas Koller: „Ein wichtiger Schritt für unsere Nachwuchssicherung und die berufliche Zukunft der Teilnehmer!“ Handwerkskammer für Mittelfranken: Das bis August 2013 gelaufene Projekt NQ RuN ist ebenfalls eine abschlussorientierte Nachqualifizierung für die Region Mittelfranken. Zielgruppen waren sowohl An- und Ungelernte mit einschlägiger Praxiserfahrung, als auch Unternehmen mit Fachkräfte-bedarf. „Die Nachqualifizierung von an- und ungelernten Menschen ist uns ein wichtiges Anliegen“, so Professor Elmar Forster, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Mittelfranken. „Nur wenn uns dies gelingt, kann das Handwerk sein vielfältiges Dienstleistungsangebot aufrechterhalten. Deshalb wurde das Projekt NQ RuN nach der Projektphase in unser reguläres Bildungsprogramm aufgenommen.“

Handwerkskammer für Unterfranken: „Karriereprogramm Handwerk“ ist ein mittlerweile bundesweit bekanntes, seit August 2012 laufendes Projekt, das Handwerksunternehmen mit Studienabbrechern zusammenführt. „Das Projekt wurde mit den drei unterfränkischen Hochschulen und der Handwerkskammer Service GmbH, einer 100-prozentigen Tochter der unterfränkischen Handwerkskammer, initiiert“, so Hauptgeschäftsführer Rolf Lauer. „Das von der Staatsregierung und der EU geförderte Projekt ist so erfolgreich, dass wir in diesem Jahr in die Verstetigungsphase übergehen werden.“ Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz: „Mit dem Projekt ,Betriebsführung aktuell 2014: Mit Mitarbeitern die Zukunft meistern‘ zeigt die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz ihren Betrieben vielfältige Möglichkeiten zur Fachkräftegewinnung und zum Halten von Fachkräften auf“, so Hauptge- schäftsführer Toni Hinterdobler. Eingebettet sei das Projekt in umfangreiche Dienstleistungen der Kammer rund um das Thema Demographie und Fachkräfte. Im Netzwerk Zukunftscoaches, bestehend aus den zwei zentralen Zukunftscoaches in der Geschäftsstelle der Metropolregion und den in 16 Landkreisen und Städten angesiedelten Vor-Ort-Coaches wurden seit 2012 rund 140 Projekte mit über 6000 Teilnehmern initiiert. Die Zukunftscoaches sind in 82 Netzwerken tätig, davon wurden 28 selbst ins Leben gerufen. In insgesamt 83 Veranstaltungen wurden mehr als 35.000 Personen erreicht. (Winfried Vennemann-Dekorsi)

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