Wirtschaft

28.02.2014

Heimspiel für die Energiezukunft

Ansbacher CSU-Bundestagsabgeordneter plaudert aus dem Nähkästchen

Josef Göppel übt viel Kritik an den aktuellen Plänen der Bundesregierung, das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zu ändern. In der Landmaschinenschule Triesdorf plauderte der Herriedener CSU-Bundestagsabgeordnete aus dem Nähkästchen politischen Gegens und Nehmens.
Heimspiel! Wenn der Ansbacher Wahlkreis-Bundestagsabgeordnete Josef Göppel von der CSU zum Netzwerk Erneuerbare Energien Westmittelfranken in die landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf (Landkreis Ansbach) kommt, trifft er fast nur auf Freunde. Und die wissen, was sie an ihrem Bundestagsabgeordneten haben: Der hatte als einer von wenigen Abgeordneten der aktuellen Regierungsparteien den rot-schwarzen Koalitionsvertrag abgelehnt. Grund: Die drastische EEG-Strichliste darin und speziell „der 75-Prozent-Referenzwert bei Windenergie am Land“. Dieses faktische Aus für Windkraftwerke in großen Teilen Bayerns ist beim aktuellen EEG-Entwurf aus Sigmar Gabriels (SPD) Energieministerium bereits getilgt: Windstrom aus Bayern scheint also weiter möglich.
Auch bei Solarstrom ist sich Göppel mit den Triesdorfer Netzwerk-Mitgliedern ziemlich einig: „Die Zukunft liegt beim Eigenverbrauch“, der Stromerzeugung vom eigenen Firmen- oder Hausdach. Hier helfen den Ökostromfans im Bundestag „neue Bündnispartner aus der Industrie“.
Von VW-Werk bis BASF: Viele fordern, der Strom aus dem eigenen Kraftwerk dürfe nicht mit der ständig steigenden EEG-Umlage belastet werden. Damit werden bekanntlich Ökokraftwerksbesitzer unterstützt. Göppel sieht „sogar die EU auf unserer Seite“: In den Brüsseler Leitlinien für die Erneuerbare-Energien-Förderung lägen „die Bagatellgrenzen für die Umlage auf Eigenerzeugung wie auch für eine notwendige Ausschreibung der Direktvermarktung vielfach höher als im EEG-Entwurf aus Gabriels Ministerium“, so der Abgeordnete. Für den Ausbau von Sonnen- und Windstrom könnten die Signale weiter auf „Grün“ bleiben, mit machbaren Einspeisepreisen.
Anders bei Biogas. „Der aktuelle Entwurf würde Firmen töten. Gabriel weiß, dass er das so nicht halten kann“, meint Göppel. Doch Michael Engelhardt vom Hersteller Agrikomp drängt auf schnelle Entscheidungen: „Wegen der Unsicherheiten werden selbst Anlagen nicht gebaut, für die es bereits Genehmigungen gibt.“
Die Beseitigung der Unsicherheiten kann auch Göppel „nicht beschleunigen“. Doch setzt er auf Einsicht bei der Regierung sowie auf Unterstützung „vieler Abge-ordneter aus Niedersachsen oder Mecklenburg-Vorpommern“, wie Bayern ländlich geprägt. Auch dort sind Bauern die Biogasbe-treiber. Die könnten ihre Anlagen umrüsten, damit die gespeicherte Bioenergie bei Flauten oder nachts den fehlenden Sonnen- oder Windstrom ausgleicht, lautet der Kompromissvorschlag.
Den Mittelfranken macht Göppel außerdem Hoffnung, Modellgebiet für Ökostrom-Direktvermarktung zu werden. Gemeinsam mit dem Nürnberger Regionalnetzbetreiber N-Ergie arbeitet der Abgeordnete schon lange an „Strom vom Land für die Großstadt“. Nun sucht das Bundesenergieministerium ein „Vermarktungsgebiet für ein Modellprojekt Ökostrom“: Josef Göppel sieht die Region für eine Bewerbung gut gewappnet.
Eine echte Energiewende sei dennoch nicht im Gange: Dazu müssten auch Wärme und Mobilität ökologisch werden, erklärt Göppel. (Heinz Wraneschitz)

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