Wirtschaft

Mit ihrem innovativen Konzept und buchbaren Öffnungszeiten zwischen 5 und 22.30 Uhr kommt die Betriebs-Kita „Käsemäuse“ des Unternehmens Bergader in Waging am See den Bedürfnissen vieler Familien in der Gemeinde entgegen. (Foto: Effner)

22.03.2019

Hoffnung für die Eltern

Neue Betriebs-Kita in Waging am See mit innovativem Konzept

Flexible Arbeitszeiten, Schichtbetrieb und die ständige Sorge, dass die eigenen Kinder auch gut aufgehoben sind: In Familien, wo beide Eltern arbeiten müssen, ist dieses Spannungsfeld bekannt. In Waging am See (Landkreis Traunstein) kommt die neueröffnete Kindertagesstätte „Käsemäuse“ mit 13 Krippen- und 25 Kindergartenplätzen jetzt den Sorgen der Eltern entgegen.

Mit einem innovativen, auf Nachhaltigkeit hin ausgerichteten Konzept und bedarfsgerechten Öffnungszeiten von 5 bis 22.30 Uhr ist die Betriebs-Kita auf die Lebenssituation berufstätiger Eltern hin ausgerichtet. Auch Schichtbetrieb ist dabei berücksichtigt. Neben der ökologischen Bauweise und einer CO2-neutralen Wärmeversorgung besticht der Dreiklang aus Unternehmen, Gemeinde und gemeinnützigem Träger der Jugendhilfe, die für Finanzierung, Bau und laufenden Betrieb verantwortlich sind.

Wichtiger Meilenstein


„Für uns ist heute ein wichtiger Meilenstein in der Firmengeschichte gelegt“, erklärte Beatrice Kress, Geschäftsführerin der Privatkäserei Bergader, bei der Eröffnung. „Wir haben in Rufweite für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein sehr flexibles Angebot zur Kinderbetreuung. Davon profitieren wir als größter Arbeitgeber am Ort, aber auch die Gemeinde und andere Arbeitgeber in der Region.“ Aktuell ist die Kita bereits ausgebucht.

Den dringenden Bedarf für diese Einrichtung hatte Bergader in den vergangenen Jahren erkannt und die Initiative für den Neubau mit einem Gesamtvolumen von rund 1,44 Millionen Euro ergriffen. Das Unternehmen stellte dafür ein 560 Quadratmeter großes Grundstück auf dem Firmengelände zur Verfügung, erarbeitete gemeinsam mit der Gemeinde ein Finanzierungskonzept mit öffentlichen Fördermitteln und trat als Bauherr auf. Innerhalb eines Jahres realisierten viele regionale Unternehmen unter der Leitung von Architektin Andrea Göttsberger den Bau in massiver Holzbauweise.

Zu den Besonderheiten gehört das Energiekonzept. Über eine Fernwärmeleitung kann die Betriebs-Kita die Abwärme aus der Käserei für Heizzwecke nutzen. Alle Fußböden sind beheizbar und als Barfußbereiche ausgewiesen. Hochwertige und allergiearme Materialien sowie eine Sonnenschutzverglasung sorgen für ein gutes Raumklima in sämtlichen Spiel- und Ruheräumen. Das Catering für die Mittagsküche bezieht die Kita von der benachbarten Firmenkantine, wo täglich frisch mit regionalen Zutaten gekocht wird.

Weitere Attraktionen


Weitere Attraktionen im Innenbereich sind ein Yoga-Raum zum Spielen und Ruhen sowie eine Rutsche, die in den Treppenaufgang integriert ist. Im Erdgeschoß sorgt ein Matsch- und Malraum mit Wasserabfluß und Werkbank für kreatives Gestalten. Passend dazu liegen gleich daneben die Sanitärräume zum Saubermachen. Durch eine Flügeltür gelangt man vom Kreativraum nach draußen an eine Kletterwand zum Bouldern, deren Boden mit Gummiplatten für weiches Aufkommen sorgt. Ein separater Rückzugsraum für Eltern kann für Gespräche oder zum Arbeiten genutzt werden, wenn Papa und Mama während der Eingewöhnungsphase der Kleinsten gebraucht werden.

Durchdacht zeigt sich die Einrichtung ebenfalls im Obergeschoß. Der verdunkelbare Schlafraum für Babys ist für absolute Ruhe speziell schallisoliert. Die ständige Babywache kann am Stehdesk kleine Arbeiten erledigen. Von den beiden Gruppenräumen im Obergeschoß aus geht es über zwei angegliederte Sanitärräume mit speziell entwickelter „Schmutz-Schleuse“ zum Toben nach draußen. So ist gewährleistet, dass kein Dreck in den Barfußbereich gelangt.

Bayernweit einmalig


„Diese innovative Verbindung von Konzept und Bauweise dürfte wohl bayernweit einmalig sein“, sagt Anja Preuster. Sie ist Leiterin des Mütterzentrums Traunstein als Träger. Der Verein betreut im Landkreis bereits zwei weitere Kindertagesstätten mit 150 Plätzen. Mit den flexiblen Buchungszeiten komme man den Eltern soweit wie möglich entgegen. Der der Betreuung zugrundeliegende Situationsansatz verfolge das Ziel, Kinder unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft darin zu unterstützen, „ihre Lebenswelt mit allen Widersprüchen und Problemen zu verstehen und selbstbestimmt mit Sozialkompetenz zu gestalten“, erklärt Preuster.

Die Nachfrage nach Kinderbetreuungsplätzen ist groß. Allein in Waging am See rechnet man bis 2020 mit rund 300 Kindern im Alter von 0 bis 3 Jahren und 260 Kindern zwischen 3 und 7 Jahren. Aktuell gibt es in der Marktgemeinde 42 Krippen- und 207 Kindergartenplätze. „Da muss dringend etwas geschehen“, ist sich Wagings Bürgermeister Matthias Baderhuber (CSU) sicher.
(Axel Effner)

Kommentare (1)

  1. Sandra am 17.02.2020
    Heute war der Tag an dem ich zum zweiten Mal bei den Käsemäusen in Waging eine Anfrage gestellt hatte für einen Kiga Platz.
    Vor gut 15 Monaten hatte ich dort bereits schon einmal angefragt und sollte Adresse und Telefonnummer hinterlassen, was ich auch machte.
    Leider ist nie eine Antwort von dort gekommen. Denn zu dem Zeitpunkt hätte ich dringend einen Platz für meine Tochter gebraucht. Da sich der Vater von heute auf morgen entschieden hatte uns zu verlassen und ich mit 4 Kindern vor dem nichts stand, und somit allein erziehend war. Um nicht in die Hartz 4 Schiene rein zu rutschen musste eine Arbeit für mich her.
    Und für das Kind ein Kiga Platz.
    Den habe ich dann Gottseidank im Gemeinde Kiga gefunden und eine Arbeit auch.
    Doch leider ist es so das ich nur für die Miete arbeiten gehe da die Mieten mittlerweile so unverschämt teuer sind.
    Also brauche ich eine Arbeit wo ich mehr verdiene.
    Ich hätte nun etwas in Aussicht aber das wäre Schichtdienst und dazu bräuchte ich als alleinerziehende wieder einmal die Käsemäuse.
    Aber die Anfrage dort hätte ich mit sparen können.
    Ich habe in meinem ganzen dasein als Mutter noch nie eine solche Abfertigung erlebt. Zwischen Türen und Angeln wurde mir erklärt das es keinen Platz gäbe. Diese Dame, sprich die Leitung hat sich noch nicht einmal die Mühe gemacht mich hinein zu beten oder einen Termin mit mir auszumachen.
    Mir klipp und klar zu sagen die sind voll.
    Obwohl ich genau wusste das eine Familie aus Tengling die in Tengling einen gesicherten Kiga Platz hat zu den Käsemäusen wechseln wollte und die dort einen Probetag hatte und auch einen Platz bekommen hätte, diese Mutter aber noch nicht einmal in Arbeit steht. Im Endeffekt sind sie dann im Kiga Tengling geblieben
    Da fragt man sich doch dann ob das Gerecht ist. Den einen nehmen, den anderen nicht.
    Und ob man als alleinerziehende mittlerweile ein Mensch zweiter Klasse ist..
    Und warum so furchtbar wenig zur Unterstützung gemacht wir.

    Und nachträglich nochmal ein Applaus an die Kindergarten Leitung dort.
    Wieviel Menschlichkeit und Gute Kinderstube man seinem Gegenüber dar bringt
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